Gingst (dpa/mv). Die Vogelgrippe grassiert weiter auch in MV. Nun hat es wieder eine große Haltung auf der Insel Rügen getroffen. Zehntausende Tiere mussten getötet werden.
Erneut sind einem Vogelgrippenachweis auf der Insel Rügen Tausende Tiere zum Opfer gefallen. Nach der Feststellung des Erregers in einem Betrieb in Gingst seien alle 72.000 Tiere des betroffenen Betriebs getötet worden, sagte am Montag eine Landkreissprecherin. Es handele sich um Legehennen.
Laut Landkreis erfolgte die Einschleppung in den Bestand vermutlich nach dem 21. Januar. Der Landkreis legte eine Sperrzone fest, in der besondere Vorsichtsmaßnahmen gelten. Geflügel muss in Ställen untergebracht und Ein- und Ausgänge zu Geflügelhaltungen gegen unbefugtes Betreten gesichert werden. Schuhe, Kleidung, Gerätschaften oder Fahrzeuge, die in der Geflügelhaltung eingesetzt werden, müssen regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden. Auffälligkeiten, etwa vermehrte Todesfälle bei Tieren, müssen unverzüglich gemeldet werden.
Erst Anfang des Jahres waren Ausbrüche in zwei Haltungen im Landkreis Vorpommern-Rügen bekannt geworden, es handelte sich dabei um eine kleinere Hobbyhaltung in Stralsund und eine Legehennenhaltung mit etwa 31.600 Tieren in der Gemeinde Poseritz auf Rügen. Auch diese Tiere mussten getötet werden. Zudem war Anfang Januar ein weiterer Fall in einer Hobbygeflügelhaltung in Nordwestmecklenburg bekannt geworden.
Erst am Wochenende war ein weiterer Ausbruch in einer gewerblichen Geflügelhaltung im Kreis Steinburg (Schleswig-Holstein) festgestellt worden.
Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, verbreitet sich vor allem über Wildvögel und wurde zuletzt ganzjährig in Deutschland nachgewiesen. Sie kann große wirtschaftliche Schäden verursachen: Ist ein Bestand von der hochansteckenden Variante befallen, werden in der Regel alle Tiere dort getötet.