Plate (dpa/mv). Hund mit Läufer, Hund mit Radfahrer oder acht Hunde vor einem Wagen - in verschiedenen Disziplinen haben sich in Plate Teams des deutschen Schlittenhundesports gemessen. Auf Schnee waren solche Wettkämpfe in Deutschland zuletzt seltener.
Die Elite des deutschen Schlittenhundesports ist am Wochenende in Plate bei Schwerin gegeneinander angetreten. Von Samstag bis Sonntag fand hier die Deutsche Meisterschaft Dryland statt, wobei Dryland für die Austragung auf dem Trockenen steht, also nicht auf Schnee. Etwas Schnee gab es am Samstagmorgen zunächst dennoch. „Zwei, drei Zentimeter, das ist aber alles relativ schnell weggetaut gewesen“, sagte Johannes Heyn vom Verband Deutscher Schlittenhundesportvereine. Danach sei es matschig geworden, und am Sonntag seien die Spurrinnen zum Teil gefroren gewesen.
Die Gespannwagen fahren auf Rädern und nicht auf Kufen. Mehr als 150 Teams waren laut Heyn in den Motorcross-Park in der kleinen Gemeinde gekommen. Zudem nahmen Hunderte Hunde teil. Bei den Tieren handelte es sich laut Rennleiterin Candy Zebedies nicht nur um Huskys. Auch Hunde anderer Rassen gingen an den Start.
Die Gespannwagen auf Rädern werden laut Zebedies von vier, sechs oder acht Hunden über eine Strecke von 5,2 Kilometern gezogen. Geschwindigkeiten bis zu 45 Kilometern pro Stunde werden dem Verband zufolge erreicht.
Es gibt aber auch Kategorien, in denen Läufer mit ihrem Hund über diese Strecke antreten - das sogenannte Canicross. Außerdem gingen Sportler in den Wettkampfklassen Bike und Hund sowie Scooter und Hund an den Start.
Laut Heyn ergeben sich aus den Rassen auch verschiedene Wertungsklassen. Am Samstag und Sonntag habe es jeweils rund 150 Starts gegeben. Die Läufe seien jeweils einmal am ersten und einmal am zweiten Tag absolviert und die Zeiten addiert worden.
Mit der Ausrichtung der Meisterschaft im Motocross-Park in Plate seien die Veranstalter trotz der Wetterbedingungen zufrieden. „Von den Mushern und Zuschauern haben wir sehr viel Lob für die Streckenführung bekommen“, sagte Heyn. Als Musher werden die Lenker der Gespanne bezeichnet. Auf dem Rundkurs mussten die Gespanne den einen oder anderen Anstieg bewältigen. Im Ziel wartete dann - neben einer tierärztlichen Kontrolle - ein großer Wassernapf auf die vierbeinigen Sportler.
Die sportliche Saison für die Dryland-Wettkämpfe wird Heyn zufolge im Dezember erst einmal unterbrochen. Dann werden die Rennen auf Schnee ausgetragen, viele davon in Süddeutschland. In Deutschland werde es allerdings wegen des Klimawandels zunehmend schwieriger, Rennen auf Schnee auszurichten. „2018 hatten wir in Deutschland noch acht Veranstaltungen auf Schnee. Letztes Jahr war es nur eine“, berichtete Heyn. In dieser Saison seien nun wieder mehrere Schneerennen angesetzt. Die nächste deutsche Meisterschaft auf Schnee werde im Februar in Haidmühle in Bayern ausgetragen. Im Frühjahr sollen dann noch einige Dryland-Rennen folgen.