Tribsees. Die Autobahn 20 bei Tribsees ist vielen Menschen wegen des enormen Lochs im Jahr 2017 ein Begriff. Nun haben einige Menschen den Ort für eine Versammlung genutzt - und dort nicht nur einen besseren Nahverkehr gefordert.

Mehrere Dutzend Menschen haben sich am Sonntag in der Nähe der Autobahn 20 bei Tribsees für einen besseren Nahverkehr und mehr Schutz der Moor- und Marschgebiete eingesetzt. Dafür seien unter anderem mehrere Plakate an einer Brücke über der A20 angebracht worden, wie ein Polizeisprecher am Sonntag sagte. Auf den Plakaten stand beispielsweise „Hier könnte ein Bahnhof sein“, „Nachhaltige Mobilität für MV“ und „Moorschutz - Klimaschutz - Entwässerung stoppen“. Rund 60 Menschen hatten sich für die angemeldete Aktion bei der A20 versammelt, wie der Sprecher weiter sagte.

Ursprünglich wollten sich die Umweltschützer für ihren Aktionstag direkt auf der Autobahn treffen und dort auch tanzen. Einige Teilnehmer wollten sich dafür als Moorfrösche verkleidet von der Brücke abseilen. Das war jedoch nicht genehmigt worden. Die Versammlung war deshalb auf die Landesstraße 19 verlegt worden, die über die A20 führt. Darauf hatten sich Landkreis Vorpommern-Rügen, das Verwaltungsgericht Greifswald und das anwaltlich vertretende Bündnis geeinigt.

Die Demoteilnehmer hatten sich unweit der Stelle getroffen, die im Herbst 2017 auf einer Länge von etwa 90 Metern spektakulär abgesackt war. Die Bilder des riesigen Lochs gingen um die Welt. Einem Gutachten der Technischen Universität Berlin zufolge hatten neben der Bautechnik des Straßenabschnitts auch eine hohe Beanspruchung und ein Absinken des Grundwassers hierzu beigetragen. Seit Ende Juni ist der Abschnitt zwischen den Anschlussstellen Bad Sülze und Tribsees nach mehrjährigen Arbeiten wieder beidseitig befahrbar.