Sassnitz (dpa/mv). Die Bürgerinitiative „Lebenswertes Rügen“ gegen das geplante LNG-Terminal im Hafen von Mukran hat die Landesregierung aufgefordert, die Genehmigung des Bergamtes Stralsund für bauvorbereitende Arbeiten zurücknehmen zu lassen. Es sei nicht nachvollziehbar, Maßnahmen zu genehmigen, ohne zuvor mögliche Beeinträchtigungen auf das sensible Ökosystem Ostsee und auf die Küstenlandschaften zu prüfen, sagte Thomas Kunstmann von der Bürgerinitiative am Samstag.

Die Bürgerinitiative „Lebenswertes Rügen“ gegen das geplante LNG-Terminal im Hafen von Mukran hat die Landesregierung aufgefordert, die Genehmigung des Bergamtes Stralsund für bauvorbereitende Arbeiten zurücknehmen zu lassen. Es sei nicht nachvollziehbar, Maßnahmen zu genehmigen, ohne zuvor mögliche Beeinträchtigungen auf das sensible Ökosystem Ostsee und auf die Küstenlandschaften zu prüfen, sagte Thomas Kunstmann von der Bürgerinitiative am Samstag.

Der Bau des Terminals ist noch nicht genehmigt und auf Rügen hochumstritten. Kritiker befürchten negative Auswirkungen auf Natur und Tourismus.

„Die Genehmigung des LNG-Vorhabens soll bereits in einem beschleunigten Verfahren erfolgen“, kritisierte Kunstmann. Die nun erfolgte Genehmigung für Vorarbeiten kurz vor Beginn der öffentlichen Auslegung von Plänen für eine LNG-Anbindungsleitung am Dienstag sei „mehr als empörend“. Dieser Teil der Pipeline soll vom Hafen Mukran 24 Kilometer bis auf die Ostsee zu einem Knotenpunkt führen. Das Vorgehen sei ein Schlag ins Gesicht der Menschen, denen immer versprochen worden sei, dass vor einer Gesamtprüfung und Genehmigung nicht gebaut werde, so Kunstmann.

Nach Angaben des Wirtschafts- und des Umweltministeriums in Schwerin vom Freitag dürfen die ersten Vorbereitungen für das geplante Flüssigerdgas-Terminal im Hafen Mukran auf Rügen starten. Die sogenannten bauvorbereitenden Maßnahmen in Mukran umfassen demnach die Herstellung der Startbaugrube und Vorbereitungen für einen Mini-Tunnel. Am Zielpunkt der Leitung in Lubmin darf eine Tunnelbohrmaschine vom Meeresboden gehoben werden.

Den Angaben zufolge sind alle Bauarbeiten reversibel. „Die Zulassung dieser Maßnahmen hat keine vorwegnehmende Wirkung für die Entscheidung im Verwaltungsverfahren über diesen Abschnitt“, hieß es. Durchgeführt wird das Vorhaben vom Leitungsbetreiber Gascade mit Sitz in Kassel.