Stralsund (dpa/mv). Im zweiten Anlauf hat die Stralsunder Bürgerschaft doch noch die Übernahme des Segelschulschiffs „Gorch Fock 1“ durch die Stadt bewilligt. Die Stadtvertreter stimmten laut einer Mitteilung am Donnerstagabend im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung einer entsprechenden Vorlage zu. Ende Januar hatte das Vorhaben noch keine ausreichende Zustimmung gefunden. Teile der Bürgerschaft äußerten Vorbehalte gegen möglicherweise zu hohe Kosten.

Im zweiten Anlauf hat die Stralsunder Bürgerschaft doch noch die Übernahme des Segelschulschiffs „Gorch Fock 1“ durch die Stadt bewilligt. Die Stadtvertreter stimmten laut einer Mitteilung am Donnerstagabend im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung einer entsprechenden Vorlage zu. Ende Januar hatte das Vorhaben noch keine ausreichende Zustimmung gefunden. Teile der Bürgerschaft äußerten Vorbehalte gegen möglicherweise zu hohe Kosten.

Nun will die Stadt die über 80 Meter lange Bark vom Verein Tall Ship Friends übernehmen. Das Schiff soll grundlegend saniert und zu einem begehbaren barrierefreien Museumsschiff umgebaut werden. Die Bundesregierung hatte im vorigen Jahr dafür eine hohe Förderung zugesagt.

Oberbürgermeister Alexander Badrow (CDU) zeigte sich nach dem Beschluss hocherfreut: „Was für ein schönes Geschenk zum bevorstehenden 90. Geburtstag! Mit dieser Entscheidung können wir den "Weißen Schwan der Ostsee" hoffentlich retten und dauerhaft als maritimes Wahrzeichen in unserem Stadtbild erhalten“, erklärte er. Neben dem Bund trügen auch Land und EU dazu bei, die „Gorch Fock l“ als Kulturerbe und Denkmal zu bewahren.

Den Angaben der Stadt zufolge stehen für die „Errichtung einer Basiseinrichtung der maritim-touristischen Infrastruktur im Hafen der Hansestadt Stralsund auf der SSS Gorch Fock l“ Fördermittel in Höhe von 9,5 Millionen Euro bereit. Bei einer Gesamtinvestition von 10,5 Millionen Euro betrage der kommunale Anteil etwa eine Million Euro, den der Verein Tall Ship Friends e.V. übernehme. „Die Hansestadt Stralsund übernimmt und saniert den stolzen Dreimaster, ohne dass dafür kommunale Gelder eingesetzt werden müssen“, heißt es in der Mitteilung. Die Reparatur solle die Volkswerft Stralsund übernehmen.

Das Schiff wurde nach Angaben des Fördervereins 1933 in Hamburg bei Blohm+Voss in nur 100 Tagen gebaut und segelte unter deutscher, sowjetischer und ukrainischer Flagge, bevor es 2003 wieder nach Stralsund zurückkehrte, damals unter dem Namen „Towarischtsch“ (Genosse). Der Name Gorch Fock geht auf den gleichnamigen Schriftsteller zurück. Die „Gorch Fock 1“ begründete 1933 auch eine Schiffsklasse, die insgesamt sechs Schiffe umfasste, darunter auch das jüngste 1958 gebaute Schwesterschiff und derzeitige Segelschiff der Deutschen Marine, das ebenfalls den Namen „Gorch Fock“ trägt.