Hagenow/Stolpe. Am Morgen ist ein Bus des Reiseunternehmens von der A24 abgekommen. Stand der Fahrer unter Medikamenteneinfluss?

Ein mit 24 Fahrgästen besetzter Flixbus ist am Donnerstagmorgen auf der A24 verunglückt. Der Bus, der in Fahrtrichtung Hamburg unterwegs war, kam gegen 6.45 Uhr zwischen den Anschlussstellen Wöbbelin und Hagenow südlich von Schwerin von der Fahrbahn ab und kippte auf die Seite.

Flixbus kippt auf die Seite – Fahrer unter Medikamenteneinfluss?

Laut Polizei Ludwigslust wurden bei dem 59 Jahre alten Busfahrer „verschiedene Medikamente gefunden". Nun muss geklärt werden, ob diese „möglicherweise Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit gehabt haben könnten". Deswegen werde dem Mann eine Blutprobe entnommen – Vortests auf Alkohol und Drogen seien negativ ausgefallen.

Auf der A24 Berlin–Hamburg ist ein mit mehr als 20 Fahrgästen besetzter Flixbus verunglückt.
Auf der A24 Berlin–Hamburg ist ein mit mehr als 20 Fahrgästen besetzter Flixbus verunglückt. © dpa | Ralf Drefin

Auch die Fahrerkarte wurde sichergestellt, um nachvollziehen zu können, ob die Männer sich an die vorgeschriebenen Ruhe- und Pausenzeiten gehalten haben. Am Mittag korrigierte die Polizei Ludwigslust ihre Angaben zum Fahrtziel des Busses: Zunächst hatte es geheißen, er sei auf dem Weg von Polen nach Hamburg gewesen. Inzwischen stehe fest, dass das Ziel des Flixbus die dänische Hauptstadt Kopenhagen gewesen sei.

Flixbus verunglückt – 18 Verletzte

Auch die Zahl der Verletzten wurde nach oben korrigiert: Nachdem zunächst nur von einem, respektive zwei Schwerverletzten und einer geringen Zahl Leichtverletzter die Rede war, sei die Anzahl nach Untersuchung aller Passagiere des Busses im Schweriner Krankenhaus nun auf insgesamt 18 gestiegen.

Mit einem Autokran soll der Flixbus wieder auf die Autobahn gehoben und danach abgeschleppt werden.
Mit einem Autokran soll der Flixbus wieder auf die Autobahn gehoben und danach abgeschleppt werden. © Christoph Leimig

Der Ersatzfahrer des Busses wurde bei dem Unfall schwer verletzt, auch zwei Fahrgäste erlitten schwere Verletzungen. Weitere 15 der insgesamt 26 Menschen an Bord wurden leicht verletzt und können das Krankenhaus voraussichtlich nach einer ambulanten Behandlung wieder verlassen.

Für die Rettungs- und Aufräumarbeiten war die Autobahn in Fahrtrichtung Hamburg rund acht Stunden voll gesperrt, der Verkehr wurde an der Anschlussstelle Wöbbelin von der Autobahn abgeleitet. Die im Stau stehenden Fahrzeuge wurden von der Polizei an der Unfallstelle vorbeigeleitet, bevor damit begonnen wurde, den verunfallten Bus mit einem Autokran zu bergen. Um 15.15 konnte die Polizei den Autobahnabschnitt wieder freigeben.