Ankershagen (dpa/mv).
Was hätte der Archäologe und Troja-Jäger Heinrich Schliemann (1822-1890) mit den heutigen Ausgrabungs- und Analysemethoden wohl noch alles finden können? Dieser Frage geht eine neue Ausstellung des Schliemann-Museums Ankershagen auf den Grund. Die Sonderausstellung von Studierenden des Heinrich-Schliemann-Instituts für Altertumswissenschaften der Universität Rostock ist am Samstag eröffnet worden. Sie trägt den Titel «Schliemanns Erbe: Archäologie im 21. Jahrhundert» und beleuchtet auch moderne Methoden der Geophysik, der Paläogenetik und der Isotopenchemie. Die Besucher können sich die Informationen dabei durch Beobachten, Lesen und Ausprobieren erschließen.
Schliemann wurde vor 200 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern geboren. Nachdem er als weltweit tätiger Kaufmann zu enormem Wohlstand gekommen war, widmete er sich der Archäologie und war vor allem in Griechenland aktiv.
Mit seinen - teils illegalen - Grabungen nach dem verschollenen Troja begründete Schliemann nicht nur einen neuen Zweig der Archäologie. Das mitunter dilettantische Vorgehen zerstörte auch Teile der historischen Stätte. Zu den Entdeckungen zählt auch der viele Tausend Objekte umfassende Schatz, der nach dem mythischen König Priamos benannt wurde. Schliemann überließ den Schatz den Museen in Berlin. Von dort gelangten die Objekte als Kriegsbeute in die Sowjetunion.
Bis zu seinem Tod 1890 leitete Schliemann neben andauernden Arbeiten in Troja noch zahlreiche Ausgrabungen in der Mittelmeerregion. Er ist in Athen begraben.
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