Schwerin (dpa/mv).
Umweltminister Till Backhaus (SPD) hat an das Rekordhochwasser der Elbe vor 20 Jahren erinnert. Dabei sei ein Schaden in Millionenhöhe entstanden, sagte Backhaus am Freitag. «Zwischen dem 21. und 23. August 2002 wurden am Pegel Dömitz Scheitelwasserstände von 657 cm und am Pegel Boizenburg von 645 cm gemessen.» Zum Vergleich: Der Normalwert beträgt in Dömitz 216 cm und in Boizenburg 202 cm.
Tausende freiwillige Helfer, Hilfsorganisationen und die Bundeswehr hätten damals Deiche auf einer Länge von 30 Kilometern erhöht, so Backhaus. Rund 2,6 Millionen Sandsäcke seien gefüllt worden. Den Helfern sei zu verdanken gewesen, dass eine größere Katastrophe ausgeblieben sei. Zudem sei in den zehn Jahren davor das Hochwasserschutzsystem mit rund 38 Millionen Euro ertüchtigt worden.
Auch mehrere Dammbrüche weiter oben an der Elbe - bei Riesa und bei Magdeburg - sowie mehrere gesteuerte Flutungen von Poldern hätten zur Entlastung in MV beigetragen. Dennoch seien mehr als 35 Millionen Euro Schaden entstanden.
In den Jahren darauf kam es gleich zu mehreren, bis dato sehr seltenen Jahrhundert-Hochwassern an der Elbe: im Januar 2003, im April 2006, im Januar 2011 und im Juni 2013. Die Gründe sind Backhaus zufolge einerseits im Klimawandel zu suchen. Aber auch die Verstärkung der Hochwasserschutzanlagen am Oberlauf der Elbe hätte dazu geführt, dass mehr Wasser in kürzerer Zeit die Elbe hinuntergeflossen sei und unten für höhere Wasserstände gesorgt habe.
Für einen Ausgleich zwischen Oben und Unten am Fluss soll das Nationale Hochwasserschutzprogramm von 2013 sorgen, so Backhaus weiter. Der Fokus liege auf Deichrückverlegungen und dem Anlegen neuer Flutpolder. So soll mehr Wasser aufgenommen werden können.
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