Sternberg.

Raps lohnt sich wieder: Nach Ertragseinbußen infolge des Verbots bestimmter Pflanzenschutzmittel vor einigen Jahren haben die Bauern in Mecklenburg-Vorpommern jetzt die Anbaufläche wieder ausgeweitet. Als ein Grund gelten die stark gestiegenen Erzeugerpreise.

Derzeit stehen die Felder in Blüte und leuchten weithin sichtbar in strahlendem Gelb. Nach zwei Jahren coronabedingter Unterbrechung feierten die Bauern am Samstag erstmals wieder das Landesrapsblütenfest in Sternberg (Landkreis Ludwigslust-Parchim), das Agrarminister Till Backhaus (SPD) am Vormittag eröffnete. Mecklenburg-Vorpommern sei das bedeutendste Bundesland für den Rapsanbau, sagte er.

In diesem Jahr haben die Bauern im Nordosten nach Worten von Backhaus 181.600 Hektar mit Raps bestellt, 8000 mehr als im vergangenen Jahr. Im Jahr 2013 wuchs Raps allerdings auf rund 266.000 Hektar, was einem Viertel der gesamten Ackerfläche Mecklenburg-Vorpommerns entsprach.

"Der Erzeugerpreis für Raps in MV lag im Jahr 2021 mit rund 558 Euro je Tonne schon 33 Prozent über dem des Vorjahres", berichtete Backhaus. In diesem Frühjahr habe der Rapspreis erstmals die "Schallmauer" von 1000 Euro je Tonne durchbrochen. Aktuell liege der Marktpreis bei 1045 Euro je Tonne.

Hintergrund sei, dass die ukrainischen Exporte über das Schwarze Meer seit Kriegsbeginn unterbrochen seien und Russland zum 1. April zudem ein Exportverbot für Raps und Sonnenblumenkerne bis Ende August verhängt habe. "Das wird die Rapspreise auf neue Rekordwerte steigen lassen", mutmaßte Minister Backhaus.

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