Kiel.

Schleswig-Holsteins SPD-Spitzenkandidat Thomas Losse-Müller hat einen besseren Schutz von Mietern gefordert. "Städte und Gemeinden müssen Mieter schützen können, wenn Vermieter Wohnungen verkommen lassen", sagte Losse-Müller der "Bild"-Zeitung (Donnerstag). "Wir brauchen in Schleswig-Holstein ein Wohnraumschutzgesetz nach Vorbild von Niedersachsen." Es müsse Mindeststandards für Vermieter festlegen. "Wenn der Strom- und Wasseranschluss nicht sicher ist, die Heizung oder Toilette nicht funktioniert oder es Schimmel gibt, muss gehandelt werden."

Losse-Müller will nach der Landtagswahl am 8. Mai Ministerpräsident werden. Schrottimmobilien gebe es auch in Schleswig-Holstein. "Wegen des Wohnungsmangels sind viele Menschen so verzweifelt, dass sie trotzdem einziehen", sagte er. Ein Wohnraumschutzgesetz solle Kommunen die Möglichkeit geben, Eigentümer zur Sanierung zu verpflichten. "Bei Verstößen gibt es hohe Bußgelder. In schlimmen Fällen wird die Wohnung geräumt, Mieter auf Kosten des Eigentümers anderweitig untergebracht."

© dpa-infocom, dpa:220415-99-927882/4