Wismar. Vor 100 Jahren kam “Nosferatu - Symphonie des Grauens“ in die deutschen Kinos. Gedreht wurden wichtige Szenen in Wismar. Daran wird im Jubiläumsjahr erinnert.

Eine dürre, gruselige Kreatur schleicht eine Treppe hinauf - allein ihren Schatten zu sehen, macht schaudern. Viele kennen diese Filmszene, auch wenn sie den Streifen nie gesehen haben. "Nosferatu - Symphonie des Grauens", der Stummfilm-Horror-Klassiker von Friedrich Wilhelm Murnau, kam vor 100 Jahren - am 15. März 1922 - in die deutschen Kinos. Am 4. März 1922 wurde er im Marmorsaal des Berliner Zoologischen Gartens uraufgeführt.

Murnau nahm Bram Stokers Vampir-Roman "Dracula" als Vorlage, wandelte inhaltlich einiges ab und verlegte die Handlung in die nordische Fantasiestadt Wisborg. Gedreht wurden wichtige Szenen des Films in Wismar, worauf man dort bis heute stolz ist. Die Hansestadt feiert das Jubiläum dieses Jahr unter anderem mit einer "Nosferatour" - einer Wandel-Theateraufführung "mit Biss" in der Altstadt - im August und September. In den Sonnenuntergang hinein können sich bei acht geplanten Vorstellungen jeweils bis zu 120 Besucher auf die Spuren des Horror-Klassikers begeben.

Dabei werde nicht einfach die Filmhandlung wiedergegeben, sagt Regisseur Lars Maué vom Verein Kulturmühle. Vor den originalen Drehorten werde eine eigene schaurig-spannende Vampirgeschichte erzählt, die auf Basis des Romans neu geschrieben worden sei. Rund ein Dutzend Stationen sind geplant; die Zuschauer bewegen sich zu Fuß von einer zur nächsten.

Gespielt werden die Szenen stumm von bis zu 4,20 Meter großen Puppen, die derzeit in Maués Werkstatt entstehen. Sechs Charaktere gibt es, allen voran den Vampir, verrät er. Die Puppen würden von jeweils drei Laien, die dafür bereits probten, an Stäben geführt. Während die Zuschauer von Ort zu Ort wandeln, werde ihnen über Kopfhörer der Fortgang der Geschichte vermittelt. Ein professioneller Schauspieler führe die Besucher.

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