Schwerin/Pasewalk.

Wölfe haben in Mecklenburg-Vorpommern seit Jahresbeginn in 19 Fällen Kälber, Schafe und andere Nutztiere gerissen. Das sind ähnlich viele Fälle wie Anfang 2020, wie ein Sprecher des Schweriner Umweltministeriums am Mittwoch erklärte. Dabei wurden 2021 mindestens 56 Nutztiere auf Weiden durch die Raubtiere getötet und verletzt. Das wären knapp halb so viele Nutztiere wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wo ein Rekordwert erreicht worden war. Zuletzt wurden am Dienstag bei Ramin (Vorpommern-Greifswald) zwei Kälber tot gefunden, bei denen ein Rissgutachter im Einsatz war.

Im gesamten Jahr 2020 hatten die Behörden etwa 90 Wolfsattacken auf Nutztiere mit mehr als 430 getöteten und verletzten Tieren aufgenommen - so viele wie bisher noch nie.

Bei etwa der Hälfte der Fälle in diesem Jahr war der sogenannte Grundschutz, wie ein E-Zaun, vorhanden, bei der anderen Hälfte gar nicht oder nur unzureichend, hieß es. In einigen Fällen, unter anderem bei mehreren getöteten Kälbern in der Region Uecker-Randow, fehlten noch Ergebnisse von gentechnischen Untersuchungen.

Die häufigsten Wolfsattacken gebe es in den Regionen mit den meisten Wolfsrudeln, was laut Ministerium die Kreise Ludwigslust-Parchim, Vorpommern-Greifswald und Mecklenburgische Seenplatte sind. Im Nordosten lebten zuletzt 15 Wolfsrudel, einige Wolfspaare sowie immer wieder durchziehende Einzelwölfe. Anfang 2020 waren es noch elf Rudel gewesen. Experten rechnen - ohne Regulierung durch Jagd - jährlich mit etwa 30 Prozent mehr Wölfen.

© dpa-infocom, dpa:210407-99-111496/2