Hohen Wieschendorf. Bei Boltenhagen entsteht direkt an der Küste ein Bauprojekt mit Wohnungen, Marina und Golfplatz. Eröffnung für April 2021 geplant.
Die kleine Halbinsel östlich von Boltenhagen ragt weit hinein in die Ostsee. Wer hier in der neuen Ferienhausanlage Bades Huk demnächst eine Wohnung mieten wird, hat die Ostsee immer im Blick. Die phänomenale Lage in erster Reihe ist einer der Gründe, weshalb der österreichische Immobilieninvestor Oliver Soini sich für das Projekt so begeistern kann.
Eine Marina mit 100 Liegeplätzen und dem Restaurant Little Italy gibt es bereits, der etwas in die Jahre gekommene Golfclub, der künftig ebenfalls zum Resort gehört, wird umgebaut. Und im April 2021 sollen nun alle 77 Apartments in insgesamt 17 Gebäuden bezugsfertig sein.
„Die Bebauungsdichte ist hier ganz gering – im Gegensatz zu anderen Ferienhausgebieten“, lobt Soini die Vorzüge des Projektes. Sein Unternehmen habe nur Erfahrung mit Stadthotels, sei aber bis dato sehr unerfahren mit touristischen Anlagen: „Mir war klar, dass wir einen Spezialisten brauchen“, sagt Soini, dessen Investmentgruppe Soini Asset Immobilien das Areal an der Ostsee Ende Oktober 2011 gekauft hat. Der österreichische Unternehmer holte das Hamburger Immobilienunternehmen Clavis International ins Boot – gemeinsam mit dem Geschäftsführenden Gesellschafter Hamid Farahmand entwickelte er das Konzept für Bades Huk.
Feriendorf Bades Huk an der Ostsee wird etwa 300 Gästebetten anbieten
Den Start des Feriendorfes mitten im Naturschutzgebiet könnte man durchaus als holprig bezeichnen, denn ein erster Versuch von Vorgängern, an diesem Ort ein Resort zu bauen, ging schief – es habe Unregelmäßigkeiten gegeben, sagt Soini. Er habe das Areal mit den Rohbauten übernommen.
Das Konzept sieht Gebäude mit bis zu vier voll ausgestatteten Wohnungen vor, darunter welche mit ein, zwei oder drei Schlafzimmern für zwei, vier oder sechs Urlauber. Insgesamt wird Bades Huk etwa 300 Gästebetten anbieten. In einem Gemeinschaftsgebäude sollen Sauna und Fitnessräume untergebracht werden. Massagen, die ebenfalls angeboten werden sollen, werden aber in den Ferienwohnungen direkt verabreicht.
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Wer eine Wohnung kauft, darf sie bis zu zehn Wochen im Jahr selbst nutzen, den Rest des Jahres muss sie zur Vermietung zur Verfügung gestellt werden. Die Wohnungen kosten nach Angaben von Soini ab 265.000 Euro für etwa 50 Quadratmeter (ein Schlafzimmer) und ab 500.000 Euro für eine Maisonette-Wohnung mit drei Schlafzimmern und Dachterrasse auf 90 bis 95 Quadratmetern.
Golfclub, Radverleih und Wassertaxi im Ferienresort Bades Huk
Der Golfclub wurde dem Ferienresort angegliedert, die Neugestaltung soll ebenfalls im kommenden Jahr abgeschlossen werden. Der Platz aus dem Jahr 1993 war laut Soini der erste im Land und ist inzwischen in die Jahre gekommen. Weil die Natur aber ihre Zeit braucht, das Gras erst wachsen muss, werde eine zeitgleiche Eröffnung mit den Ferienwohnungen wohl nicht ganz klappen.
Die ersten neun Löcher des Golfplatzes werden laut Hamid Farahmand erst ab Mai/Juni 2021 zur Verfügung stehen, alle 18 Löcher Ende kommenden Jahres. Sein Unternehmen Clavis International wird sich als Betreibergesellschaft um den laufenden Betrieb des gesamten Resorts kümmern. Wer eine Wohnung kauft, muss also die Vermietung ebenso wenig organisieren wie den Bettenwechsel.
Das neue Feriendorf ist auch an den Ostsee-Radweg angeschlossen. „Man ist in 40 Minuten in Wismar. Dort kann man das Fahrrad stehen lassen, steigt im Hafen auf das Wassertaxi und fährt auf dem Wasser zurück ins Bades Huk“, schwärmt Soini. Vorausgesetzt, man hat das Rad im hauseigenen Verleih geliehen. Ein Radverleih sei nämlich ebenso geplant wie das Wassertaxi.
Der Name der neuen Anlage setzt sich übrigens zusammen aus dem Nachnamen von Wilhelm Bade (1843–1903), einem Sohn des Ortes Hohen Wieschendorf, Teilnehmer der 2. Deutschen Nordpolarexpedition nach Spitzbergen und Pionier der Polartouristik und aus dem Wort von Huk, der norddeutschen Bezeichnung für eine Landzunge.
Investor plant Appartementhotel direkt am Golfplatz
Laut Soini ist die 34 Millionen Euro teure Investition nur der erste Baustein der Entwicklung in Hohen Wieschendorf: „Es wird Phase zwei und drei geben“, kündigt er an. Er habe bereits in direkter Nachbarschaft zu Bades Huk eine Fläche von 69.000 Quadratmetern gekauft, um dort etwa 70 Häuser zu bauen, die sowohl als Erst- und Zweitwohnsitze dienen sollen, zu einem gewissen Prozentsatz aber auch für touristische Nutzungen. „Der Bebauungsplan wird Ende 2020 Rechtskraft erhalten“, sagt der Investor. Weil das Areal etwa 18 Meter über dem Meeresspiegel liege, hätten auch diese Gebäude direkten Meerblick.
Als dritten Baustein plant der Investor ein Appartementhotel direkt am Golfplatz. Spätestens dann soll den Angaben von Soini zufolge auch eine Umgehungsstraße gebaut werden, um den Verkehr um Hohen Wieschendorf herumzuleiten.