Greifswald. CDU in MV hat monatelange Führungskrise überwunden. Der neu gewählte Landesvorsitzende möchte Ministerpräsident werden.
Die CDU Mecklenburg-Vorpommerns hat mit der Wahl des Greifswalder Landrats Michael Sack zum neuen Landesvorsitzenden ihre monatelange Führungskrise nach dem Rückzug von Hoffnungsträger Vincent Kokert und den Querelen um Philipp Amthor beendet. Die rund 150 Delegierten wählten den Kommunalpolitiker am Freitagabend auf einem Sonderparteitag in Güstrow mit großer Mehrheit. Wenige Tage vor seinem 47. Geburtstag erhielt Sack 94,8 Prozent der Stimmen. 146 Parteimitglieder stimmten mit Ja, 8 mit Nein.
Sack schickte eine Kampfansage an die SPD, mit der die CDU seit 2006 als Juniorpartner in Mecklenburg-Vorpommern regiert: „Wir wollen zurück in die Staatskanzlei“, sagte er unter dem Applaus der Delegierten. Unter der SPD-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig werde das Land weniger gut regiert als es möglich und nötig sei. Deshalb sei es Zeit für einen Wechsel.
Neuwahl des CDU-Landeschefs war vorgezogen worden
„Ich möchte Euer Spitzenkandidat werden. Und ich spiele nicht auf Platz an dieser Stelle, sondern auf Sieg. Ich möchte Ministerpräsident dieses schönen Bundeslandes werden“, machte Sack seine Ambitionen deutlich.
Die vorgezogene Neuwahl des CDU-Landeschefs war notwendig geworden, nachdem der frühere Vorsitzende Kokert zu Jahresbeginn überraschend seinen Rücktritt erklärt und die Partei damit in eine Führungskrise gestürzt hatte. Erster Nachfolgekandidat war zunächst Amthor. Doch war der junge Bundestagsabgeordnete aus Vorpommern wegen Lobbyarbeit für ein US-amerikanisches IT-Unternehmen in die Kritik geraten und hatte seine Bewerbung daraufhin zurückgezogen.
Parteivize Eckhardt Rehberg, der die Nordost-CDU seit Kokerts Rücktritt kommissarisch geführt und Sacks Kandidatur initiiert hatte, bescheinigte dem neuen Landesvorsitzenden beste Voraussetzungen für das neue Amt. Er habe als langjähriger Bürgermeister und nun als Landrat des Kreises Vorpommern-Greifswald den direkten Draht zu den Bürgern und könne wichtige Erfahrungen in die Landespolitik einbringen.