Redentin. Der seltene Fang verirrte sich und zahlte das mit dem Leben. Nun soll er im Stralsunder Meeresmuseum ausgestellt werden.

Sonst holen sie Dorsch, Steinbutt oder Scholle in der Wismarbucht aus der Ostsee. Doch was ein 49 Jahre alter Fischer aus Redentin bei Wismar nun in der Aalreuse fand, sorgte für eine kleine Sensation. Ihm ging ein Schwertfisch ins Netz - 2,35 Meter lang, rund 150 Kilogramm schwer.

Nun soll der seltene Fang als Präparat im neugestalteten Stralsunder Meeresmuseum gezeigt werden. Mitarbeiter des Deutschen Meeresmuseums haben das Tier abgeholt und bereits tiefgefroren, wie Direktor Harald Benke am Donnerstag sagte. Von dem Fisch, der in wärmeren Gewässern lebe, solle ein Kunststoffabguss gemacht werden. Das Museum besitze bereits das Präparat eines kürzeren Schwertfischs von der Insel Rügen, sagte Benke.

Schwertfisch hat sich in die Ostsee verirrt

"Er hat sich verirrt", sagte der Ichthyologen Timo Moritz. Die Fischer hätten berichtet, dass es derzeit sehr viele Makrelen in der Ostsee gäbe. "Es könnte sein, dass er denen gefolgt ist", sagte Moritz. Benke zufolge könne auch ein Salzwassereinstrom in die Ostsee zum Irrweg des Fisches beigetragen haben.

Dass er seinen Irrtum nicht überlebte, liegt den Wissenschaftlern zufolge daran, dass der Fisch als schneller Räuber ständig schwimmen muss, um genügend Sauerstoff zu bekommen. "Wenn er festhängt, stirbt er", sagte Benke.

Der Fisch sei noch relativ frisch und in einem guten Zustand. Er gehöre schon zu den großen Exemplaren. Als Speisefisch kämen die Schwertfische ab einer Größe von 1,50 Metern in den Handel. Der größte bekannte Schwertfisch, der bisher gefangen wurde, sei 4,55 Meter groß gewesen.