Stralsund. Zwei Männer stehen im Verdacht, Menschen nach Deutschland geschleust und zu haben, damit diese hierzulande schwarz arbeiten.

140 Beamte von Bundespolizei und Zoll haben am Mittwochabend acht Restaurants und Wohnungen in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen durchsucht und dabei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Der Einsatz richtete sich gegen zwei Männer, die im Verdacht stehen, Menschen aus dem Ausland nach Deutschland geschleust zu haben. Diese wurden dann laut Polizei in prekären Arbeitsverhältnissen in Restaurants beschäftigt.

Die Ermittler gehen davon aus, dass die mutmaßlichen Schleuser, die selbst aus Mazedonien stammen, für die illegal nach Deutschland eingereisten albanischen und mazedonischen Staatsangehörigen den Aufenthalt und eine illegale Beschäftigung in der Gastronomie organisiert haben. Die Menschen seien zu ungünstigen Arbeitsbedingungen schwarz beschäftigt und ihnen sei Arbeitsentgelt vorenthalten worden, sagt Torsten Tamm, Sprecher der Bundespolizei in Bad Bramstedt.

Verdächtigen droht Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren

Polizisten tragen Beweismittel in Kartons aus einem Lokal auf Rügen
Polizisten tragen Beweismittel in Kartons aus einem Lokal auf Rügen © Bundespolizei

Bei der unter Federführung der Staatsanwaltschaft Stralsund durchgeführten Razzia in Binz auf Rügen sowie in Elsterwerda (Brandenburg) und Riesa (Sachsen), "wurden vier unerlaubt aufhältige Personen, zwei albanische und zwei mazedonische Staatsangehörige, festgestellt", sagt Tamm und fügt hinzu, dass unter anderem Geschäftsunterlagen, Bescheinigungen, Computer und Speichermedien sichergestellt wurden.

Laut Tamm müssen im Falle einer Verurteilung die Männer mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren rechnen.

Wie berichtet, waren am Mittwoch auch in Bremen, Ritterhude und Nürnberg 620 Beamte gegen Schleuser vorgegangen. Die Aktion richtete sich konkret gegen acht tatverdächtige Männer im Alter von 31 bis 68 Jahren mit deutscher, nordmazedonischer, albanischer und türkischer Staatsangehörigkeit. Sie sollen nach Polizeiangaben Arbeitnehmer in Albanien angeworben, Arbeitsverträge zur Visumserschleichung fingiert und gefälschte italienische oder griechische Pässe besorgt oder hergestellt haben. In Deutschland selbst sollen sie dann Räume an die Albaner vermietet, ihnen Jobs vermittelt und bei Behördengängen und Kontoeröffnungen geholfen haben.