Torgelow/Neubrandenburg. Das Kind starb eines gewaltsamen Todes, sagt die Rechtsmedizin. Bei der Befragung verlor der Stiefvater die Nerven.

Der gestern noch rätselhafte Tod des kleinen Mädchens (6) im Mecklenburg-Vorpommerschen Torgelow ist gewaltsam herbeigeführt worden. Das ergab die Obduktion in der Rechtsmedizin. Der daraufhin schnell unter Tatverdacht geratene Stiefvater verlor bei seiner Befragung die Nerven und floh aus dem Polizeirevier. Die Polizei sucht nach dem 27-Jährigen, seit er sich Montagabend der Festnahme entzog.

Die Leiche der Sechsjährigen war am Sonnabend in der Wohnung der fünfköpfigen Familie in Torgelow bei Greifswald gefunden worden. Die Rettungskräfte hatten die Polizei eingeschaltet, da bei dem Kind sichtbare Verletzungen vorlagen. Der Stiefvater hatte den Notarzt am Wochenende selbst in die gemeinsame Wohnung gerufen. Ihm wird Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft Neubrandenburg mitteilten.

„Sie kann nicht die Treppe herunter gefallen sein“

Der Verdächtige war mit der ganzen Familie zu einer Anhörung bei der Polizei in Pasewalk, etwa 15 Kilometer südlich von Torgelow gekommen. Als die Polizisten dem 27 Jahre alten Deutschen dabei ihre Indizien vorhalten wollten und ihm seine vorläufige Festnahme verkündeten, floh der Mann aus dem Revier.

Die Rechtsmediziner hatten bei der Obduktion der Sechsjährigen herausgefunden, dass es „konkrete Hinweise auf Gewalteinwirkungen gegen das Kind gibt“, hieß es von Seiten der Staatsanwaltschaft. Sie passten nicht zur Version vom Treppensturz, die der Stiefvater erzählt hatte.