Nach dem 32:21-Heimsieg gegen den SV Werder Bremen versammelte Trainer Gerd Lawrenz seine Spielerinnen in der Mitte der Halle, bildete wie immer...

Lüneburg. Nach dem 32:21-Heimsieg gegen den SV Werder Bremen versammelte Trainer Gerd Lawrenz seine Spielerinnen in der Mitte der Halle, bildete wie immer einen Kreis und schwor die Handballerinnen des HV Lüneburg ein. "Ihr müsst an euch glauben, ihr könnt in der Regionalliga bestehen", appellierte der Trainer und beendete die kleine Versammlung mit dem neu kreierten Schlachtruf "Yes, we can" nach Vorbild des amerikanischen Präsidenten Barack Obama.

Der neue Schlachtruf soll die Lüneburger Handball-Damen jetzt durch die Saison begleiten. "Ja, wir können es", sagte Gerd Lawrenz, "wir können den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen." Das Gästeteam von Werder Bremen scheint dem Handballverein Lüneburg dabei als Aufbaugegner besonders zu liegen. Schon im Hinspiel hatte die Lüneburgerinnen überraschend in Bremen gewonnen. Jetzt ließ die junge Mannschaft einen 23:21-Sieg in eigener Sporthalle an der Schaperdrift folgen.

Auch wenn es in der Schlussphase der Begegnung noch einmal spannend wurde. Da verspielte der HV Lüneburg in doppelter Unterzahl fast noch seinen Vier-Tore-Vorsprung. Werder Bremen kam auf zwei Tore ran. "Wir haben verdient gewonnen", sagte Gerd Lawrenz, wünschte sich im gleichen Atemzuge aber einmal mehr Konstanz von seiner Mannschaft. Die Mädels hätten einfach ruhig weiter spielen müssen, produzierten aber wieder Fehler und bauten den Gegner auf. Allerdings auch das Werder-Team hatte eine hohe Fehlerquote. Verloren wurde die Partie aus Bremer Sicht in der ersten Halbzeit, da gelangen den Werder-Frauen nur sieben Tore.

Beim Handballverein Lüneburg verdienten sich zwei Spielerinnen ein Sonderlob für ihre überragenden Leistungen. Torhüterin Magdalena Riecken war ein sicherer Rückhalt für die Abwehr, wehrte sogar vier Siebenmeter ab. Im Angriff spielte Anja Buss überzeugend. Die 19 Jahre alte Rückraumspielerin übernahm Verantwortung und war mit acht Toren beste Werferin.

Noch mehr Konstanz wünscht sich Gerd Lawrenz von seinen erfahrenen Spielerinnen. Suelin Demir auf Außen war nur zweimal erfolgreich, Kristin Claussen ging sogar leer aus. Genau wie Nicole Borth. Bei der routinierten Rückraumspielerin ist deutlich zu sehen, dass sie aus beruflichen Gründen überhaupt nicht trainieren kann. Nicole Borth hatte zu Saisonbeginn ihre Handball-Karriere beendet, hilft ihrer Mannschaft aber im Abstiegskampf, so oft ihre Zeit es zulässt.

"Endlich haben wir uns zu Hause kämpferisch gezeigt", sagte Gerd Lawrenz. Das Team hatte den Willen zum Erfolg und sei belohnt worden. Am kommenden Sonntag tritt der HV Lüneburg im Pokalwettbewerb bei der klassentieferen Oberligamannschaft HG Rosdorf-Grone (17 Uhr) an und will das Pokalfinale in Niedersachsen erreichen.


Die Tore: Anja Buss (8/1), Anja Suckow (5/2), Felicitas Petersen, Jennifer Kautz (je 4), Suelin Demir (2).