Das Alter eines Baumes ist von außen schwer zu erkennen. Eine riesige Eiche kann viel jünger sein als der kleinere Pflaumenbaum, der direkt daneben steht. Um sagen zu können, wie alt ein Baum ist, helfen die Jahresringe. Wenn Baumfäller mit ihrer Kettensäge anrücken und den dicken Stamm durchsägen, wird ein Muster im Inneren des Baumes sichtbar. Viele Ringe kommen da zum Vorschein, die in der Mitte noch klein und eng sind und nach außen immer größer werden. Ein Ring steht jeweils für ein Lebensjahr des Baumes. Aber wie kann es sein, dass ein Ring genau einem Jahr entspricht? Der Maler, Architekt und Bildhauer Leonardo da Vinci, der vor 500 Jahren lebte, war einer der Ersten, der erkannt hat, dass diese Ringe mit dem Alter des jeweiligen Baumes zusammenhängen.
Es verhält sich nämlich wie folgt mit den Mustern im Stamm: Im Frühjahr wächst der Baum viel schneller als im Herbst, und im Winter hört das Wachstum sogar komplett auf. Wenn der Baum also im Frühjahr schneller wächst, bildet er helleres Holz aus als in den Zeiten, in denen er kaum oder gar nicht wächst. Gegen Ende des Jahres bilden sich daher die dunkleren Ablagerungen, die zu den typischen Ringen führen. Spezialisten können an der Dicke der Ringe übrigens auch feststellen, wie das Klima in dem betreffenden Jahr war.