Belastung mit Bakterien weit unter den Grenzwerten. In der Ilmenau gilt: Baden auf eigene Gefahr

Lüneburg. Endlich, endlich ist der Sommer wieder da. Einem Sprung ins kühle Nass steht somit eigentlich nichts mehr Wege. Und es gibt Viele, die dabei auch ein Naturerlebnis haben wollen und das Bad in See und Fluss dem gekachelten Freibad vorziehen. Nach Aussage von Landkreis-Sprecherin Katrin Peters ist die Wasserqualität der öffentlichen Badestellen im Landkreis gut.

Demnach liegen die vom Veterinäramt gemessenen Werte an E.coli- und Enterokokken-Bakterien in Inselsee, Reihersee, Sumpter See und Zeetze deutlich unter den in der offiziellen Badegewässerverordnung festgesetzten Grenzwerten. Lediglich beim Barumer See mussten die Mitarbeiter des Landkreises ein zweites Mal eine Probe ziehen: Die Enterokokken-Werte waren beim ersten Test bedenklich hoch. Auch hier habe sich die Lage aber wieder entspannt, das Baden sei absolut unbedenklich, so Peters.

Ob wie bei einem Bach in Frankfurt auch in Lüneburger Badeseen und Flüssen Ehec-Erreger in die Gewässer gelangt sind, ist nicht klar. Peters: "Die Ehec-Erreger gehören zum Stamm der E.coli und werden hier mit erfasst, aber nicht extra ausgewertet."

Wie der Bakterien-Gehalt des Ilmenauwassers ist, ist nicht bekannt: Da die Ilmenau keine offizielle Badestelle ist, wird sie auch nicht beprobt. Zwar wird das Flusswasser regelmäßig vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) untersucht, allerdings würden nur chemische und physikalische Analysen vorgenommen, erklärt Manfred Schulze vom Bereich Gewässerbewirtschaftung/Flussgebietsmanagement.

In dieser Hinsicht habe das Ilmenauwasser aber "gute Qualität": In Fließrichtung habe die Ilmenau bis Lüneburg Gewässer-Güteklasse zwei (mäßig belastet), ab Lüneburg liege eine deutliche Belastung vor (Güteklasse 2-3). Dies sei in Marschgewässern aber "praktisch unvermeidlich".

Es gebe vier große Kriterien, an denen sich die Belastung der Gewässer messen lasse: Der Gehalt an Stickstoff und Phosphor (Dünger), der Sauerstoffhaushalt sowie die Menge an Salzen und Schwermetallen. Letztere sind laut Schulze in der Ilmenau "praktisch nicht vorhanden", die Gehalte an Stickstoff, Phosphor und Salzen sei "normal". Besonders erfreulich sei der Sauerstoffhaushalt der Ilmenau: "Der ist so gut, dass die Ilmenau als sogenanntes Salmonidengewässer gilt. Das heißt, dass es dort auch seltene und empfindliche Fische gibt."

Grundsätzlich gilt aber: Das Baden in der Ilmenau ist eigentlich nicht erlaubt. Wer dennoch in dem Fluss schwimmen will, tut es auf eigene Gefahr. "Wer sich unsicher fühlt, weil das Wasser nicht beprobt wird, sollte sicherheitshalber eine der öffentlichen Badestellen aufsuchen", empfiehlt Sprecherin Katrin Peters.