Der Landkreis Lüneburg benötigt dringend ein Konzept, das die Art der Tierhaltung in der Landwirtschaft im Kreisgebiet regelt.

Bürger, Politiker und Vertreter von Landwirtschaft sowie Umwelt- und Naturschutzverbänden müssen an einen Tisch kommen um zu klären, wie das künftige Bild der Landwirtschaft im Landkreis aussehen soll. Zurzeit herrscht ein einziges Durcheinander, wie der Konflikt um die Aussagen von Landrat Manfred Nahrstedt zum Ausbau der LVA in Echem beweist.

Die Politik macht sich parteiübergreifend unglaubwürdig und gibt ein hilfloses Bild ab. Viele Beispiele untermauern das: So sind die Grünen sauer, weil sie meinen, der SPD-Landrat verstoße gegen den Koalitionsvertrag, weil darin gemeinsam mit der SPD die Massentierhaltung abgelehnt wird. Die SPD-Kreistagsfraktion lehnte noch im vorigen September den Bau einer Hähnchenmast-Großanlage in Nutzfelde rigoros ab. Nun hat sie aber nichts gegen den geplanten Schweinestall der LVA für mehrere tausend Schweine. Von CDU und FDP ist zu all dem gar nichts zu hören.

Dies alles offenbart, dass eine klare Linie fehlt. Die Menschen im Kreis müssen deshalb sagen, was zu tragen sie bereit sind. Sind sie für oder gegen eine industrielle Landwirtschaft mit Massentierhaltung und Agrarfabriken in ihren Orten? Und wollen sie die Überdüngung der Äcker durch steigende Güllemengen infolge einer nicht artgerechten Viehhaltung und damit mehr Geruchsbelästigung?

Antworten gibt es darauf bisher nicht. Die Folge sind Eiertänze in der Kommunalpolitik wie im aktuellen Fall Nahrstedt und LVA.