“Global denken - lokal handeln“ ist Maxime des Pestel-Instituts

Lüneburg/Hannover. Gegründet wurde das Pestel-Institut 1975 in Hannover von Professor Eduard Pestel und einer Gruppe von Wissenschaftlern im Rahmen grundlegender Arbeiten des Club of Rome. Pestel selbst zählt zu den Erfindern des nicht kommerziellen Clubs (1968), eine Vereinigung von Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Politik aus allen Regionen der Erde.

Die Mitglieder des Club of Rome setzten sich seit Jahrzehnten für eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft der Menschheit ein. Sie möchte dazu beitragen, Systeme und Prozesse im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu gestalten und überdies anregen, dass jede und jeder Einzelne im eigenen Umfeld damit beginnt. Dieser Grundsatz ist im Ausdruck "Global denken - lokal handeln" ("Think global, act local") zum Markenzeichen des Club of Rome geworden.

Weltweit bekannt wurde die Gesellschaft 1972 durch ihren Bericht über die "Grenzen des Wachstums", die seitdem als Ur-Studie zur nachhaltigen Entwicklung gilt. Er stellte erstmals für die breite Öffentlichkeit die nahezu ausschließlich wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik der Industrieländer infrage. Ihm folgten bis heute weitere 30 Berichte zu unterschiedlichen grundlegenden Zukunftsfragen der Menschheit.

Die Deutsche Gesellschaft Club of Rome wurde 1978 in Hamburg gegründet; ebenfalls durch eine Initiative des Hannoveraners Pestel, deren ersten Vorsitz er bis zu seinem Tod 1988 innehatte. Als Mitglied des Clubs hat der Wissenschaftler und Autor entscheidend zur Realisierung der Club of Rome-Berichte "Grenzen des Wachstums" und "Menschheit am Wendepunkt" beigetragen.

Der 1914 geborene Niedersachse Pestel wollte ursprünglich Bauingenieur werden und lernte nach dem Abitur ab er erst das Maurerhandwerk. Anschließend studierte an der Ingenieurschule Hildesheim, wechselte dann aber zum Studienfach Mechanik an die Technische Hochschule in Hannover. Später lehrte er als Professor für Mechanik an der heutigen Leibnitz Universität Hannover. 1971-77 stand er als Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft vor. Als Parteimitglied der CDU war er von 1977 bis 1981 Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kunst.

Im Sinn des Club of Rome setzt das Pestel-Institut die Arbeit seines Gründers fort. Es versteht sich in erster Linie als interdisziplinäres Forschungsinstitut und Dienstleister für Kommunen, Unternehmen und Verbände. Die erstmals durchgeführte bundesweite Untersuchung des Pestel-Instituts zur regionalen Krisenfestigkeit will die Diskussion über zukunftsweisende Ausprägungen von Indikatoren und die Nachhaltigkeit in verschiedenen kommunalen Bereichen beleben.