Extremismusvorwurf gegen Falken bei Bundestagsdebatte beschäftigt Lüneburgs Politik
Lüneburg. Die Fronten im politischen Streit um die kritischen Äußerungen des Bundestagsabgeordneten Eckhard Pols zum Jugendverband SJD-Die Falken verhärten sich. Wie berichtet, hatte Hiltrud Lotze, Vorsitzende des Lüneburger SPD-Ortsvereins, gefordert, dass sich der CDU-Politiker öffentlich entschuldigt. Doch dazu ist der Lüneburger nicht bereit. "Herr Pols bleibt bei seiner Erklärung", erklärt Hans-Peter Lampen, Mitarbeiter in Pols' Berliner Büro.
Pols verteidigte in einer Erklärung vom vergangenen Dienstag seine Rede während einer Bundestagsdebatte, in der er die Falken in die Nähe von Linksextremisten gerückt hatte. Denn der Jugendverband bekenne sich zur sozialistischen Erziehung und betreibe Stimmungsmache gegen die Bundeswehr. Pols fordert seinerseits jetzt Lotze auf, öffentlich zu erklären, ob sie diese radikalen Ansichten teilt.
Die SPD-Politikerin wiederholte auf Anfrage der Lüneburger Rundschau ihre Position, die Falken seien ein "demokratischer und freiheitlicher Kinder- und Jugendverband". "Ich habe nichts zurückzunehmen", sagt sie und möchte jetzt ein persönliches Gespräch mit Pols über das Thema führen, um nicht länger nur per Pressemitteilung zu kommunizieren.
In einer Veröffentlichung vom Freitag monierte der Lüneburger SPD-Sprecher Marco Sievers Zitate von Pols auf der Website der rechtsradikalen "Jungen Freiheit". Sievers: "Schickt Herr Pols seine Mitteilungen auch an eine Zeitung, die antidemokratische Tendenzen aufweist?"
"Herrn Pols in die rechte Ecke zu stellen, finde ich lächerlich", erklärt dazu sein Mitarbeiter Lampen. "Die Junge Freiheit ist nicht in unserem Presseverteiler, kann sich aber vom Material unserer Internetseite bedienen."