Das ist der Teufel an der Wand: Wenn das Audimax nicht kommt, wird die Universität Lüneburg dicht gemacht.

Als ob die Zukunft einer Hochschule an einem Gebäude hinge. Das tut sie sicherlich nicht. Das kann aber auch niemand ernsthaft meinen. Gemeint ist vermutlich weniger das Projekt an sich, sondern seine Strahlkraft, Stichwort "Leuchtturm".

Dabei werden die Lüneburger Ratsmitglieder von SPD und CDU nicht müde, zu "ihrer" Uni zu stehen und das gern und oft zu wiederholen. Und ebenso oft den Vorwurf an die Linken zu wiederholen, sich mit ihrer Kritik am geplanten Audimax gleichzeitig gegen die Uni auszusprechen, der Uni zu schaden, sie schlechtzureden. Differenziert wird zwischen Audimax und Uni an dieser Stelle schon lange nicht mehr. Außer bei der FDP. Sie kritisiert die Audimax-Pläne, sieht aber trotzdem die Rahmenvereinbarung nicht gebrochen.

Differenzen gibt es übers Audimax in der Fraktion der Grünen: Sie haben zu keiner einheitlichen Stellung gefunden. Andreas Meihsies hat sich nach einem zunächst selbst formulierten Antrag nach mehr Transparenz auf Annäherungskursus zur starken SPD begeben, stimmte mit dem Gruppenantrag. Andere Grüne enthielten sich.

Es wird spannend, wie sie sich nach der Kommunalwahl mit einem möglichen Gruppenpartner SPD auf einen gemeinsame Haltung dazu bringen wollen.

Beim Thema Atomenergie jedenfalls haben sich die Fraktionen noch nicht getraut, einen gemeinsamen Antrag abzustimmen. Die Chefs Heiko Dörbaum (SPD) und Andreas Meihsies (Grüne) haben flugs einen gemeinsamen Antrag unter ihren persönlichen Namen gestellt - damit niemand sagen kann, SPD- und Grünen-Fraktion hätten ihren ersten gemeinsam Antrag gestellt und abgestimmt. Doch Mitglied ihrer Fraktionen sind Dörbaum und Meihsies auch als persönliche Antragsteller. Und mit gestimmt haben ihre Fraktionen auch.