Die Initiative, einen Kinderladen in Adendorf einzurichten, ist aller Ehren wert.
Das Vorhaben zeigt, wie wichtig es ist, auch in gut situierten Gemeinden einen Blick hinter die Fassade zu werfen. Auch in vermeintlich reichen Orten gibt es Kinderarmut. Sie ist nur versteckt oder wird sogar absichtlich übersehen.
Das trifft nun aber in Adendorf nicht zu. Die Gemeinde mit ihren Vereinen, Verbänden und Organisationen hat offene Augen. Sie alle schauen hin und zeigen damit, dass Adendorf ein soziales Gewissen hat und Verantwortung für die Schwachen unter den Mitbürgern übernimmt.
Für die vergleichsweise geringe Summe von 3000 Euro kann etwas geschaffen werden, das vielen Kindern aus der Not hilft und ihr Selbstwertgefühl hebt, sie sogar schützt. Denn Kleidung ist ein wichtiger Faktor, um Stigmatisierung zu vermeiden. Gerade unter Jugendlichen, wo die richtigen Marken bei den Klamotten immer noch einen bedauerlich hohen Stellenwert einnehmen.
Adendorf geht mit seinem Engagement voran. Allein die Einrichtung des Runden Tisches gegen Kinderarmut sollte ein Vorbild für andere Kommunen sein, in denen die Verantwortung für die Schwachen der Gesellschaft noch nicht so ausgeprägt ist. Wegschauen nutzt niemandem. Das Phänomen der Kinderarmut ist nicht auf Metropolen oder die Städte beschränkt. Es ist mittlerweile ein Massenphänomen. Lediglich die Ausprägungen und Erscheinungsformen unterscheiden sich.