Lüneburg erhält Förderung für die Sanierung des Wasserviertels, Bardowick für Wege im Nikolaihof

Lüneburg/Bardowick. Über mehr als zwei Millionen Euro von Bund und Land für die Ortsentwicklung freuen sich die Stadt Lüneburg und der Flecken Bardowick. Der Löwenanteil von 1,65 Millionen Euro fließt nach Lüneburg: eine Million Euro aus dem Programm "Städtebaulicher Denkmalschutz" steht in den kommenden fünf Jahren für die Sanierung des Wasserviertels rund um Stintmarkt und Viskulenhof zur Verfügung, 600 000 Euro aus dem "Stadtumbau West" für den Aufbau der Kulturbäckerei auf dem Gelände der ehemaligen Standortverwaltung der Bundeswehr und 50 000 Euro aus dem Topf "Soziale Stadt" für die Umgestaltung des St.-Stephanus-Platzes in Kaltenmoor. Bardowick erhält vom "Städtebaulichen Denkmalschutz" 400 000 Euro für die weitere Sanierung des Nikolaihofes.

Die größte Summe ist für das Lüneburger Wasserviertel vorgesehen. Es ist ein historischer Kern und einstiges Wirtschaftszentrum an der Ilmenau mit Stintmarkt, Hansegiebeln, Backsteingebäuden, Patrizierhäusern und der Nicolaikirche. Doch der Zahn der Zeit hat inzwischen kräftig Spuren hinterlassen. Um diese zu beseitigen und um das historische Ortsbild zu erhalten, wurde das Wasserviertel per Ratsbeschluss Sanierungsgebiet und hat Ende 2009 den Zuschlag für finanzielle Förderung aus dem Programm "Städtebaulicher Denkmalschutz" erhalten.

Stadtbaurätin Heike Gundermann sagt, 590 000 Euro seien bereits in den Vorjahren bewilligt worden. Ein Teil der jetzt zugesagten Summe sei für Zuschüsse bei der Modernisierung und Instandsetzung von Privathäusern vorgesehen. "Außerdem ist Geld für die Untersuchung der Bausubstanz für die künftige Sanierung eingeplant", so Gundermann weiter.

Nur 15 Minuten Fußweg vom Stint entfernt liegt die ehemalige Standortverwaltung. Dort an der Rabensteinstraße soll eine alte Bäckerei zu einem Kulturzentrum umgebaut werden. "Zum Beispiel als Heimat für Musiker und Theatergruppen." Für die Kulturbäckerei, in der die alten Backöfen, in denen einst das Brot für Soldaten gebacken wurde, erhalten bleiben sollen, erhält die Stadt die 600 000 Euro.

Mehr als die versprochenen 50 000 Euro hatte man sich in Kaltenmoor erhofft. "Wir werden nun unsere Finanzierungen prüfen müssen", sagt Gundermann. Das Geld soll für die Sanierung des St.-Stephanus-Platzes und den Umbau der Carl-Friedrich-Goerdeler-Straße eingesetzt werden.

Der Flecken Bardowick kann mit seinen 400 000 Euro die langwierige und millionenschwere Sanierung des Nikolaihofes zumindest vorantreiben. Die Gemeinde ist hier zusammen mit der Stadt Lüneburg engagiert, die den Nikolaihof als mildtätige Stiftung verwaltet. Das ortsbildprägende Ensemble wurde 1251 erstmals erwähnt und war im Mittelalter Hospital für Leprakranke aus Lüneburg. Sandra Ahlers vom Bauamt sagt, mit den jetzt bewilligten Mitteln solle ein Konzept für den Erhalt der Freiflächen erarbeitet werden. "Es geht darum, die Grünflächen so umzugestalten, dass sie aufgewertet werden. Auch sollen alte Wege modernisiert und neue angelegt werden", sagt sie.