Schön wär's gewesen, wäre unter den zerfressenen Asphaltdecken heiles Kopfsteinpflaster zu Tage getreten und es hätte die Autofahrer zu langsameren Fahren animiert.

Die Straße hätte hübsch ausgesehen, hätte gerade neben der Ilmenau mit ihren eisernen Geländern und großen Kastanien besser zum Bild einer mehr als 1000 Jahre alten Stadt gepasst als eine schwarze glatte Piste aus Asphalt. Und die Lärmbelästigung der Anwohner wäre nicht höher geworden, weil das gedrosselte Tempo das Pflaster kompensiert hätte.

Doch so ist es leider nicht. Das Kopfsteinpflaster unter dem Asphalt ist nicht heil, es ist wellig, es ist nicht flächendeckend, es hat deutliche Macken von der Fräsmaschine davongetragen - und es scheint den Anwohnern den letzten Nerv zu rauben.

Einigen jedenfalls. Andere tragen den Lärm mit Fassung. Doch wirklich glücklich und einverstanden mit der neuen Oberfläche scheint kaum jemand zu sein in der Ilmenaustraße.

Einen Versuch war es wert, und schön wäre sein positiver Ausgang gewesen. Wäre. Doch so wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben.

Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten. Entweder doch wieder zu asphaltieren und Tempo 50 zu erlauben. Das aber würde bedeuten, die Ilmenaustraße weiterhin in erster Linie als Zufahrtsstraße zu sehen: tagsüber zum Innenstadt-Parkhaus, nachts zur Kneipenmeile Stint.

Die Alternative wäre, die übrig gebliebenen Asphalt-Inseln zu entfernen, die Gullys der Straßenoberfläche anzupassen, mit den Wellen im Pflaster zu leben, dauerhaft Tempo 30 vorzuschreiben und Buckel oder andere verkehrsberuhigende Maßnahmen zu bauen.

Es wäre wohl zu schön gewesen, wenn es so einfach gewesen wäre: Asphalt weg, Pflaster wieder da.