IHK gibt Entwarnung für die angeschlagene Tourismus-Branche
Lüneburg. Die Saisonumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg gibt leichte Entwarnung für den angeschlagenen Tourismus-Sektor.
Die überdurchschnittlich lange Kälteperiode in der ersten Jahreshälfte und die anhaltende Wirtschaftskrise haben dafür gesorgt, dass zahlreiche Betriebe aus Gastgewerbe und Touristik von November bis April Umsatzeinbußen erlitten haben, die über das normale Maß saisonaler Schwankungen hinausgehen, berichtet die IHK.
Trotzdem rechnet das Gastgewerbe für die anstehende Sommersaison mit einer leichten Erholung. Unternehmer wollen bislang aufgeschobene Investitionen jetzt auf den Weg bringen: 38 Prozent der Hotels und immerhin 13 Prozent der Gastronomen wollen mehr investieren, zumindest gleich viel oder etwas weniger investieren wollen 48 beziehungsweise 59 Prozent.
Ein Grund dafür sei die Senkung des Mehrwertsteuersatzes für die Hotelbranche Anfang des Jahres, so Martin Exner, Tourismusexperte der IHK. Dass sich das Konjunkturklima dennoch stabil hält, liege aber auch an den positiven Erwartungen für das Sommerhalbjahr. 29 Prozent der Betriebe des Gastgewerbes glauben demnach an eine Besserung der Geschäftslage - das sind sieben Prozent mehr als im Vorjahr. 54 Prozent rechnen mit einer gleichbleibenden Lage, 17 Prozent gehen von einer weiteren Verschlechterung aus. Im Vorjahr zeigten sich noch 38 Prozent pessimistisch.
Reisebüros und Reiseveranstalter in der Region sind indes deutlich skeptischer. Saisonbedingt dürfte das Touristik-Geschäft im Sommer zwar wieder anziehen. Vom Trend zum Urlaub in Deutschland profitiert sie jedoch weniger als das Gastgewerbe. Zudem sind die Betriebe von schwer kalkulierbaren Entwicklungen wie der Finanzkrise in Griechenland und der anhaltenden Euro-Schwäche stärker betroffen.
Entsprechend rechnen 28 Prozent der Reisebüros und -veranstalter mit einer weiteren Verschlechterung, nur 23 Prozent mit einer Besserung, die Hälfte erwartet keine Veränderung. Immerhin: Im Vorjahr glaubten sogar 58 Prozent an eine Verschlechterung.