Salzwerkstatt bleibt als Dauereinrichtung am Museum erhalten
Lüneburg. Das Projekt "Salz-Ewer" ist beendet. Das nach historischem Vorbild nachgebaute Plattbodenboot liegt seit Anfang des Jahres im Lüneburger Hafen. Doch lange wird es dort nicht alleine schwimmen. Die Organisatoren der Salzwerkstatt Lüneburg haben schon das nächste Projekt in Angriff genommen. In der kommenden Woche beginnen die Vorarbeiten für den Bau eines so genannten Stecknitz-Prahms.
"Nach dem Erfolg mit dem Ewerbau haben wir beschlossen, die Salzwerkstatt zur Dauereinrichtung zu machen", sagt Christian Lamschus, Direktor des Salzmuseums, der gemeinsam mit Curt Pomp vom Arbeitskreis Lüneburger Altstadt (ALA) und Tischlermeister Michael Anders das Projekt angeschoben hatte.
Der Handel mit Salz machte im Mittelalter die Städte Lübeck und Lüneburg unvorstellbar reich. In Lüneburg wurde das Salz gefördert und verarbeitet, von Lübeck aus verkauft und in alle Ostseeländer verschifft. Doch der Stecknitzkanal (heute Elbe-Lübeck-Kanal), der Lauenburg und Lübeck verbindet, war damals zu schmal für Lüneburgs Ewer. Deshalb musste das Salz auf kleinen Kähnen, so genannten Salz-Prähmen, über den Stecknitzkanal nach Lübeck gebracht werden.
"Im Grunde ist ein Prahm nichts anderes als ein Schuhkarton mit Bude, deshalb wird er auch Budenkahn genannt", sagt Michael Anders. Kennzeichnend für den Kahn war seine Einfachheit, nämlich lang und schmal, mit einer kleinen Bretterbude als Witterungsschutz.
Der Kahn wird, wie der Ewer, auf der Werft neben dem Salzmuseum gebaut werden. Beteiligt sind auch wieder die ARGE und "job.sozial". Jugendliche Hartz-VI-Empfänger sollen mit dem Bauprojekt geschult werden, damit sie anschließend möglichst eine Ausbildung machen können.