Das Koplas-Gutachten, das dem Landkreis Harburg jetzt in seiner endgültigen Fassung vorliegt, scheint den Bürgerinitiativen, die gegen die Logistikansiedlungen im Landkreis Harburg kämpfen, Rückenwind zu geben. Sie forcieren nach der 273 Seiten starken Studie zur “Logistikwirtschaft in der Metropolregion Hamburg“ ihre Kritik.

Winsen/Lüneburg. "In dieser Studie wird der Bedarf an Logistikflächen im Landkreis Harburg bis zum Jahr 2015 auf 36 Hektar prognostiziert. Gleichzeitig besteht im Landkreis laut Studie ein für Logistikansiedlungen verfügbarer Bestand von 200 Hektar Gewerbeflächen", sagt Holger Mayer von der Bürgerinitiative Thieshope, die gegen die geplanten Logistikflächen in Tangendorf kämpft.

Mayer kommt bei der vom Land Niedersachsen bei dem Gutachter-Büro SCI/Verkehr in Auftrag gegebenen Studie zu dem Ergebnis, im Landkreis Harburg sei, was die Ausweisung an Logistikflächen angeht, weit über das Ziel hinaus geschossen worden.

"Unser Gutachten bestätigt dem Landkreis Harburg, dass er mit seinem Flächenangebot gut aufgestellt ist bis zum Jahr 2015. Man darf hier nicht Äpfel mit Birnen vergleichen", sagt Maria Leenen, Geschäftsführerin des Gutachter-Büros: "Wir haben 200 Hektar Fläche im Landkreis, die grundsätzlich für Logistik geeignet wären. Derzeit werden im Landkreis 143 Hektar zu diesem Zeitpunkt von Logistik genutzt." Man erwarte bis zum Jahr 2015 eine bebaute Fläche von 158 Hektar für Logistikbetriebe. Es werde einen Gesamtzuwachs des Raumanspruchs bis 2015 von 36 Hektar geben. Dazu zähle der Bedarf aus dem Landkreis und aus Hamburg." Der Landkreis müsse keine weiteren Flächen für Logistik ausweisen.

Sicherlich seien derzeit einige Leerstände zu verzeichnen, die bei genauerem Hinsehen aber nicht als dramatisch bewertet werden dürften. Denn es sei damit zu rechnen, dass die Nachfrage nach der Krise schnell wieder anziehe. Auch in der Logistik herrsche ständige Fluktuation.

Das Gutachten kommt überdies zu dem Ergebnis, dass insbesondere der Landkreis Harburg wegen seiner Nähe zum Hamburger Hafen und wegen seiner Infrastruktur, vor allem durch die Autobahnen, auch weiterhin ein interessanter Standort für Logistiker sei.