Rund um die Uhr einsatzbereit: Sie durchsuchen ein 30 000 Quadratmeter großes Gebiet in 20 Minuten.

Dahlenburg. Mit einer flammenden Rede über die Arbeit der DRK-Rettungshundestaffel Lüneburg begeisterte Alexandra Mosbach auf dem Jahrestreffen der Kreisfeuerwehr Lüneburg 500 Delegierte und Gäste. Die eigentlichen Helden des Teams warteten derweil auf der Ladefläche der verschiedenen Caravans.

Die Rettungsstaffel besteht seit Ende 1999 und hat sich im August vergangenen Jahres weitestgehend neu formiert. In ihr engagieren sich ehrenamtlich neun Mitglieder und sieben Hunde. Ausgebildet und eingesetzt werden die Vierbeiner als Flächensuchhunde und Mantrailer. "Sind Menschen in unserem Einsatzgebiet als vermisst gemeldet, werden wir alarmiert. Als Einheit des Katastrophenschutzes sind wir an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden einsatzbereit; unsere Alarmierung erfolgt über die Einsatzleitstelle in Lüneburg", berichtet Alexandra Mosbach.

Unter Mantrailing versteht man, dass der Hund der individuellen Duftspur eines Menschen folgt. Der Begriff setzt sich zusammen aus dem englischen "man" (Mensch) und dem Verb "to trail", was so viel bedeutet wie nachlaufen oder verfolgen. Ein Mantrailer folgt dem Individualgeruch eines Menschen. Ein Taschentuch oder Kleidungsstück der vermissten Person wird dem Hund vor der Suche unter die Nase gehalten.

"Der Individualgeruch eines Menschen entsteht bei der Zersetzung kleinster Hautschuppen durch Bakterien. Der Geruch eines jeden Menschen ist so einzigartig wie sein Fingerabdruck und noch nach mehreren Tagen und Wochen von einem ausgebildeten Mantrailer zu verfolgen - sowohl in bewachsenen Gebieten als auch in Ortschaften und Städten", erklärt Mosbach.

Mantrailer arbeiten angeleint im Suchgeschirr. Flächensuchhunde laufen ohne Leine mit ihrem Führer Gebiete ab. Sie spüren jedem menschlichen Geruch nach und zeigen ihren Fund durch Verbellen an. Interessant für Feuerwehr und Polizei ist die Arbeit der Lüneburger Hunderettungsstaffel, weil die Hunde große Gebiete in kürzester Zeit durchschnüffeln können. "Acht Flächensuchhunden durchsuchen ein 30 000 Quadratmeter großes Gebiet in nur 20 Minuten. 50 Feuerwehrleute in einer Kette geordnet durchstreifen den Bereich in 30 Stunden", erklärt die Hundeexpertin, die im Alltag am Bernhard-Riemann-Gymnasium unterrichtet.

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