2008 stammten von insgesamt verbrauchten 730,1 Gigawattstunden 191,86 aus Solar-, Wind- und Wasserkraft sowie Biomasse.

Lüneburg. 26 Prozent des im Raum Lüneburg verbrauchten Stroms stammt aus erneuerbaren Energiequellen der Region. Lüneburg liegt damit bereits jetzt weit vor dem Bundesdurchschnitt von 15 Prozent und dem Ziel der Europäischen Union, die Zahl bis 2020 auf 20 Prozent zu steigern.

Für das vergangene Jahr werden die Werte erst im Frühjahr vorliegen, für 2007 und 2008 kann Tomas Biermann-Kojnov vom Verein "SunOn - Sonnenkraftwerke Lüneburg" sie allerdings schon jetzt nennen. Der Solarkraft-Befürworter, der jedes Jahr einen Photovoltaik-Erntewettbewerb ausruft, hat nach eigenen Angaben mit Unterstützung von Hartmut Jäger von E.on-Avacon zum ersten Mal eine solche Rechnung für die Region aufgemacht, sie umfasst das Netz des Energieversorgers E.on-Avacon.

Und das sind die Zahlen: 2007 lag der gesamte Strombedarf der E.on-Avacon-Region Lüneburg bei 707,1 Gigawattstunden, 2008 bei 730,1 Gigawattstunden. Insgesamt aus erneuerbaren Energiequellen stammten davon 2007 exakt 186,45 Gigawattstunden, 2008 exakt 191,86 Gigawattstunden.

"Das macht für beide Jahre einen Anteil von etwas mehr als 26 Prozent", sagt Biermann-Kojnov begeistert. Lüneburg besitze zwar den strukturellen Vorteil weniger großer Industrieanlagen und entsprechend geringem Bedarf, aber: "Wir sind schon jetzt weit über dem EU-Ziel, das ist eine sensationelle Neuigkeit."

Die Solarstromenergie im Bereich von E.on-Avacon ist zwischen 2007 und 2008 von 1,35 Gigawattstunden auf 2,07 hochgeschnellt, die Windkraft wegen niedrigerer Ernten von 155,02 auf 148,96 Gigawattstunden gesunken, ebenso wie die Wasserkraft von 1,59 auf 1,38 Gigawattstunden. Die Biomasse dagegen ist gewachsen von 28,5 auf 39,45 Gigawattstunden. Noch nicht eingerechnet sind nach Angaben des Vereinsvorsitzenden die Ergebnisse einiger Windkraftanlagen sowie die Verbrauchsmengen in Bleckede, Dahlenburg und Amt Neuhaus. Die Zahlen will Biermann-Kojnov in den nächsten Wochen nachliefern. Anzunehmen ist, dass der Anteil erneuerbarer Energie dann noch ein wenig höher werden dürfte.

Fest steht laut dem "SunON"-Vorsitzenden schon jetzt: "Die Zahl zeigt regionale Unabhängigkeit. Strom muss nicht im fernen Ausland erzeugt werden." Auch die Rohstoffe müssten nicht von weit her gebracht werden, sondern "liegen vor unserer Haustür".

Dass die Bundesregierung die Förderung von Solarkraft jetzt zurückfahren will, kritisiert Biermann-Kojnov.