Vor 19 Jahren wurde die Einrichtung eröffnet. Konzept: Die Besucher sollen vor allem selber aktiv werden.
Balje. Kontrastprogramm: Rund drei Kilometer von der stark befahren B 73 (Hamburg-Stade-Cuxhaven) entfernt gibt es bei Balje nichts als Natur. Mittendrin steht das Natureum.
In dem Naturkundemuseum dreht sich alles um Tiere und Biotope. Die zehn Hektar Küstenlandschaft an der Oste und 1800 Quadratmeter Ausstellungsfläche ziehen vor allem Familien mit Schulkindern an. Rund 50 000 Besucher habe das Natureum im vergangenen Jahr gehabt, sagt Museumsleiter Reinhard Kölmel.
Für ihn ist das Museum eine Möglichkeit, Naturschutz zu vermitteln. "Das Bewusstsein für die Natur bekommen Menschen nur, wenn sie diese aktiv erleben können." Deswegen setze das Natureum auf interaktive Führungen und Mitmachaktionen. Täglich um 13.45 Uhr wird etwa in der Erlebniszone "Wasserland" alles unter die Lupe genommen, was der Teich hergibt. "Meistens machen rund 15 Kinder mit", sagt Parklotse Ramin Afsari. Derweil keschert Marie Brinkmann (5) aus Stade vom Steg aus im trüben Nass. Kurz danach stolziert sie mit einer kleinen Wasserschnecke zu den Mikroskopen.
Einen zehnminütigen Waldspaziergang weiter können Vögel per Fernglas beobachtet werden. In der anderen Richtung liegt das nachgebaute Steinzeitdorf. Auf dem Weg dahin dürfen sich Besucher an einer urtümlichen Sportart ausprobieren: dem Kehdinger Küstensprung. "Früher mussten die Menschen über unzählige Gräben springen", erzählt Kölmel. "Sie hatten Stöcke dabei, um sich über die Gräben zu schwingen."
Im Ausstellungsgebäude tummeln sich einheimische und exotische Fische, Schlangen und Krebse in den Aquarien. Draußen gibt es Steichelparks mit Meerschweinchen, Ziegen, Schafen und Kaninchen. "Besucher sollten Zeit mitbringen, wenn sie ins Natureum kommen", sagt Kölmel, "denn hier gibt es allerhand zu sehen." Ende August wird eine neue Attraktion eingeweiht: Im Wasserbecken am Fuße einer Pumpanlage können Besucher Katzengold schürfen.
Das Naturkundemuseum in Balje (Neuenhof 8) ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet sechs Euro für Erwachsene, Kinder zahlen vier Euro. Eine Familienkarte kostet 15 Euro.