Bei der Verkehrsanbindung der Landkreise Lüneburg und Lüchow-Dannenberg läuft es auf einen Richtungsstreit zwischen Befürwortern des Straßen-...

Lüneburg. Bei der Verkehrsanbindung der Landkreise Lüneburg und Lüchow-Dannenberg läuft es auf einen Richtungsstreit zwischen Befürwortern des Straßen- beziehungsweise des Schienenverkehrs hinaus. Eine eindeutige Linie verfolgen dabei nur die kleinen Parteien. Bei den zwei Volksparteien ist das Abstimmungsverhalten bei den anstehenden Sitzungen des Verkehrsausschusses des Lüneburger Kreistags weniger deutlich vorherzusehen.

Lüneburgs FDP-Kreisvorsitzender Volker Tesch legt sich darauf fest, dass zunächst die Bundesstraße 216 auf Teilabschnitten um eine dritte Fahrbahn erweitert werden muss. "Das ist notwendig, um ein Überholen zu ermöglichen." Der Ausbau des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) sei dagegen zweitrangig. "Allerdings dürfte die Ausdehnung des Tarifgebiets des Hamburger Verkehrsverbunds bis nach Dannenberg-Ost eigentlich selbstverständlich sein."

Das geht Claudia Schmidt vom Lüneburger Kreisvorstand der Grünen nicht weit genug. "Die Einbindung in den HVV ist nur eine Forderung." Sie will ebenso erreichen, dass die so genannte Wendlandbahn zwischen der Bahnhofs-Westseite und Dannenberg-Ost öfter verkehrt als im bisherigen Drei-Stunden-Takt. "Es ist wichtig, dass wir den ÖPNV ausbauen, sowohl aus sozialen Gründen als auch, um das Klima zu schützen", sagt sie. Geld für den Ausbau der B 216 auszugeben, sieht Schmidt dagegen skeptisch: "Ein Mensch, ein Auto - das geht heute nicht mehr."

In beide Lager versucht sich die Lüneburger Ortsvorsitzende und Bundestagskandidatin der SPD, Hiltrud Lotze, zu schlagen. "Beides ist wichtig", sagt sie. "Beides hat eine gleich hohe Priorität." Aus Zeitgründen will sie zunächst aber das Thema Wendlandbahn anpacken. An der Strecke sind zusätzliche Ampeln für kleine Bahnübergänge notwendig. Ansonsten kann die Bahn nicht von derzeit 60 auf 80 Stundenkilometer beschleunigen, was einen Zwei-Stunden-Takt mit einer Bahn erst möglich macht.

Ebenfalls grundsätzlich für beide Verkehrsträger, aber mit Vorliebe für die Straße ist Lutz Röding (CDU). Der Vorsitzende im Verkehrsausschusses des Kreistages: "Die B 216 hat Priorität." Rückenwind für diese Forderung erwartet er von einem Gutachten zu den jeweiligen Kosten, das noch vor der Sommerpause im Verkehrsausschuss erörtert werden soll. Denn auch die Haltepunkte der Wendlandbahn seien zu erneuern.