Land ist bereit, Zuschüsse zu zahlen, doch die Stadt lehnt das Konzept ab. Jetzt passiert erst einmal nichts.

Lüneburg. 65 000 Euro für die Belebung des Nicolaiviertels Lüneburg hatte das Sozialministerium aus Fördermitteln des Landes zugesagt. Die "Quartiersinitiative" (Quin) aus Hannover will Projekte fördern, mit denen Innenstädte belebt werden. Volker Brückner gehört zu den , die in Hannover ausgewählt wurden. Mit seinem Konzept für das Nicolaiviertel wollte er Geld nach Lüneburg holen - doch das Geld kommt nicht. Die Stadt Lüneburg zieht nicht mit.

aus zahllosen Konzepten wurden niedersachsenweit 18 Vorhaben ausgewählt, die demnächst umgesetzt werden sollten.

"Seit September dieses Jahres habe ich die Förderzusage aus Hannover für mein Projekt schriftlich", sagt Volker Brückner. Um sein Konzept für das Viertel rund um die Kirche St. Nicolai zu verwirklichen, braucht Brückner die Zustimmung der Stadt: "Das ist eine Bedingung, die das Ministerium stellt."

Seit April dieses Jahres war Brückner deshalb unterwegs. Er wollte sein Konzept absichern: Einen Verein zur Förderung des Nicolaiviertels sollte gegründet werden, Brückner wollte Marketing machen und als Ansprechpartner in Form eines "Quartiersmanagers" zur Verfügung stehen. Lesungen und Musik auf den Hinterhöfen des Viertels, eine Stadtteilzeitung - das waren zwei der Ideen, die er umsetzen wollte. "Private Mittel für Baumaßnahmen im Viertel hatte ich schon eingeworben", sagt Brückner.

Das Ministerium prüfte und befand die Ideen für gut. 65 000 Euro aus Hannover hätten fließen können.

Doch dann ging nichts mehr: Urplötzlich tauchte ein zweiter Verein im Nicolaiviertel auf, der scheinbar das gleiche Ziel wie Brückner mit seiner Initiative verfolgte.

Brückner schrieb an den Stadtrat, sprach Politiker und das Stadtmarketing an, bemühte sich um Verbündete. Doch die Stadt wollte sich nicht für Brückners Plan stark machen. Gespräche sollten geführt werden: "Wir werden miteinander reden", versprach seinerzeit Stadtmarketing Chef Jürgen Wolff, der die Verhandlungen für die Stadt leiten sollte.

Nun kam das Ende, wenn auch auf unkonventionellem Weg: Die Stadt werde seine Initiative nicht befürworten, erfuhr Brückner. Der Verwaltungsausschuss habe sich mit seiner Sache beschäftigt, habe ihm ein Journalist am Telefon mitgeteilt, so Brückner. Das Vorhaben werde nicht umgesetzt. Offizielle Begründung: Brückner habe es nicht geschafft, die Beteiligten von seinem Projekt zu überzeugen. Eine schriftliche Begründung aus dem Rathaus hat er nach eigenen Aussagen nie bekommen.

"Ich habe seit April immer wieder versucht, alle mit ins Boot zu nehmen. Meiner Ansicht nach wird die Stadt den gleichen Antrag im nächsten Jahr mit eigenen Partnern stellen", sagt Brückner.

Für dieses Jahr ist das Geld futsch. Nicht nur für Volker Brückner, auch für das Nicolaiviertel. Brückner fühlt sich ausgebootet: "Ich kann kaum in Worte fassen, was da passiert ist", sagt er. "Meine Zukunft hier im Viertel wird mir auf diese Weise kaputt gemacht."