Für alle Menschen in Norddeutschland ist klar: Zu einem zünftigen Osterfest gehört das Feuer ebenso wie die Suche nach Eiern. Damit es beim...

Lüneburg. Für alle Menschen in Norddeutschland ist klar: Zu einem zünftigen Osterfest gehört das Feuer ebenso wie die Suche nach Eiern. Damit es beim Osterfeuer aber nicht zu brenzlig wird, geben die örtlichen Feuerwehren in diesen Tagen Sicherheitstipps für inszenierte Infernos. Schließlich können die Wehren nicht überall sein, wenn am Ostersonnabend und an den Tagen zuvor Feuer gezündet werden - in einigen Fällen aber doch: Bereits am Gründonnerstag veranstalten die Mitglieder der Stützpunktfeuerwehr Lüneburg-Oedeme ihr traditionelles Osterfeuer.

Zwei Tage später brennt es dann bei dem gemeinsamen Fest der Jugendfeuerwehr Lüneburg-Mitte und dem Kleingartenverein Moorfeld. Ebenfalls am Karsamstag gibt es das "Osterfeuer bei der Kindertagesstätte" der Kameraden in Lüneburg-Häcklingen.

Doch bei den geselligen Festen an den Feiertagen schauen regelmäßig einige Besucher zu tief ins Glas. Dadurch gefährden sie ihre Gesundheit nicht nur langfristig, sondern laufen auch Gefahr, sich in betrunkenem Zustand am Feuer zu verbrennen oder durch Rauchgase zu vergiften, wenn sie den Flammen zu nahe kommen. Doch das Spiel mit dem Feuer fasziniert bekanntlich auch viele Kinder - Eltern sollten sie daher nicht unbeaufsichtigt lassen.

Die Feuerwehr rät: Wer ein Feuer entzündet, sollte dafür der Umwelt zuliebe ausschließlich unbehandeltes Holz, Baum- und Gartenschnitt verwenden. Sonderabfälle wie zum Beispiel Autoreifen haben dagegen nichts auf dem Osterfeuer zu suchen. Doch auch ein Osterfeuer ohne verbotene Inhaltsstoffe muss wie jedes offene Feuer grundsätzlich unter Aufsicht abgebrannt werden. Dabei ist vor allem auf eventuellen Funkenflug zu achten, der für Nachbarn mitunter sehr gefährlich werden kann.

Nicht nur zu nahe gelegenen Wohngebäuden, sondern auch zu Garagen, Gartenhäuschen und Carports ist ein Sicherheitsabstand von bis zu 100 Metern einzuhalten. "Grundsätzlich sollte niemand durch das Feuer gefährdet werden können", rät Schadenverhütungsexperte Andreas Hackbarth. "Damit das nachbarschaftliche Verhältnis nicht allzu sehr strapaziert wird, sollte man zudem alle Anwohner rechtzeitig informieren."

"Bevor das Osterfeuer aber überhaupt angezündet werden darf, muss es erst einmal bei der örtlich zuständigen Behörde angemeldet werden", erklärt Matthias Köhlbrandt, Kreispressewart der Harburger Feuerwehr. Das seien in den meisten Fällen die Ordnungsämter der Städte oder Gemeinden. "Sollte ein Feuer nicht angemeldet sein, kann es sein, dass die Feuerwehr auftaucht und das Feuer löscht", so Köhlbrandt. "Dieser Feuerwehreinsatz muss natürlich bezahlt werden."

Das Okay der Behörden vorausgesetzt, können die Vorbereitungen für das traditionelle Feuer in die heiße Phase übergehen. Der aufgeschichtete Berg muss noch jetzt einmal komplett umgeschichtet werden. Denn kleine Tiere wie Vögel oder Insekten aller Art finden in dem trockenen Buschwerk ein Zuhause. Das entvölkerte Grünzeug kann danach mit reinem Gewissen angezündet werden, aber bitte ohne gefährliche Brandbeschleuniger wie Spiritus oder Benzin.