Mit der Absage des Aus- oder Neubaus des Schiffshebewerk Scharnebeck hat sich Minister Ramsauer keine Freunde gemacht. Zu Recht wird daran gezweifelt, dass das Hebewerk nach Abschluss aller Arbeiten einen reibungslosen Schiffsverkehr zulassen wird.
Auch ist kaum jemand der Auffassung, die Leistungsfähigkeit des Hebewerkes werde ausreichen, die prognostizierten Verkehre in den nächsten Jahrzehnten aufzunehmen. Vielmehr ist man der Ansicht, dass nicht zuletzt aufgrund der unzureichenden Trogkammerlänge von nur 100 Metern ein alternatives Abstiegsbauwerk, das den heutigen Schiffsabmessungen entspricht, dringend erforderlich ist. Gleichfalls ist die Sanierung einer von zwei Schleusen in Uelzen überfällig. Von einer Schleusengruppe könne keine Rede sein, sagen Schiffer.
Die ewigen Wartezeiten während auch unvorherzusehender Reparaturen brechen den Binnenschiffer das Genick. Ein Schiffer wie Manfred Maiwald kostet die unfreiwillige Liegezeit 1500 bis 2000 Euro täglich. Einer, der wie Maiwald sein Schiff allein führt, kann in Krisenzeiten mit einem äußerst geringen Einkommen überleben. Doch wie lange werden er und andere Binnenschiffer durchhalten; und was bleibt bei derartigen Bedingungen am Ende des Berufslebens zum Leben übrig? Bisher jedenfalls werden keine der täglichen Verluste ausgeglichen. So werden die Versäumnisse der Vergangenheit auf dem Rücken der Schifffahrt ausgetragen.