Lüneburg. Das Schiffshebewerk Scharnebeck ist nach fast zweijähriger Teilsperrung wieder voll einsatzbereit. Am Donnerstag wurde auch der zweite Hebetrog offiziell freigegeben. "Wir freuen uns, dass damit die wichtige Verbindung mit dem Hinterland des Hamburger Hafens wieder reibungslos funktioniert", sagte Kai Römer vom Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Uelzen.
Seit Beginn der Arbeiten im Sommer 2010 hatte es immer wieder Staus der Binnenschiffer auf dem Elbe-Seitenkanal bei Lüneburg gegeben, weil zeitweise auch der verbliebene Westtrog gesperrt werden musste.
Dieser soll von 2014 an generalüberholt werden. Dabei sollen auch die Tore und alle beweglichen Teile erneuert werden. Die Kosten lägen bei insgesamt 47 Millionen Euro, teilte das WSA Uelzen mit.
Das Hebewerk solle in absehbarer Zeit nicht ausgebaut werden, hatte das Bundesverkehrsministerium Ende März erklärt. Für das Projekt, dessen Kosten auf rund 240 Millionen Euro geschätzt werden, fehlten derzeit Geld und Planungskapazitäten, hieß es aus dem Ministerium.
In der Region stößt dies parteiübergreifend auf anhaltende Proteste. Der Elbe-Seitenkanal verbinde den Überseehafen Hamburg mit den niedersächsischen Industriegebieten, argumentieren die Befürworter einer Schleuse.
Am Scharnebecker Schiffshebewerk wurden im vergangenen Jahr trotz der Wartungsarbeiten mehr als acht Millionen Tonnen Güter gezählt. Mit dem 1974 errichteten Bau überwinden die Schiffe einen Höhenunterschied von 38 Metern. Insgesamt gleicht der 1976 eröffnete Elbe-Seitenkanal zwischen Elbe und Mittellandkanal 61 Meter Höhenunterschied aus.
Die Freigabe am Donnerstag verzögerte sich zunächst, weil Taucher erst Treibgut vor den Schleusentoren entfernen mussten.