Am 6. Mai tagt der Senat der Leuphana erneut, um einen Vizepräsidenten zu wählen
Lüneburg. Gerade hat der Senat getagt, doch das Präsidium der Leuphana will offenbar erneut versuchen, die bisher gescheiterte eine Wiederwahl des Vizepräsidenten Holm Keller zu erreichen. Für Freitag, 6. Mai, hat das Präsidium den Senat zur Sitzung einberufen. Auf der Tagesordnung steht erneut die Besetzung des Postens des Vizepräsidenten.
"Wieder einmal wird der Senat der Universität zu einer Sitzung geladen, die im Wesentlichen nicht öffentlich stattfinden wird. Seit nahezu einem Monat läuft die hochschulpolitische Debatte unter dem Siegel der Vertraulichkeit, ein öffentlicher Diskurs findet nicht statt. Das ist ein unrühmliches "Alleinstellungsmerkmal" in der deutschen Hochschullandschaft", sagt Senator Pierangelo Maset.
Seiner Ansicht nach ist die Terminierung der Sitzung als skandalös zu bezeichnen. "Der Senat ist für Freitag, den 6. Mai geladen worden. Doch zu diesem Zeitpunkt sind einige Senatorinnen und Senatoren in Seminaren, Projekten, Prüfungen oder auch bei auswärtigen Verpflichtungen. Ist dieser Termin genau deshalb gewählt worden?", fragt er das Präsidium. "Stellt der Herr Präsident Professor Sascha Spoun seine Glaubwürdigkeit nicht selbst in Frage, wenn er nun bereits unmittelbar nach seiner Wiederbestellung versucht, eine am 6. April getroffene Senatsentscheidung mit allen Mitteln für seine Interessen rückgängig zu machen?", fragt Maset mit Blick auf die bereits vor rund einem Monat getroffene Entscheidung des Senats, bei der Keller nach bisherigen Informationen nicht die nötige Mehrheit für die Verlängerung seiner Amtszeit erhalten hat.
Auch die Sprecherin des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA), Freya Rudek, kritisiert das Vorgehen des Präsidiums. "Die Uni-Leitung scheint entschlossen, die Abstimmung zu Holm Keller so lange wiederholen zu wollen, bis dieser eine Mehrheit erhält. Wir fordern, die bisherigen Ergebnisse umgehend zu veröffentlichen und die Senatssitzung am Freitag hochschulöffentlich abzuhalten. Die aktuelle Geheimniskrämerei nutzt nur dem Duo Spoun und Keller. Im Lichte der Öffentlichkeit hätten sie sich durch ihr unglaubliches Verhalten bereits bis auf die Knochen blamiert", sagt Rudek.
"Dass nun zum dritten Mal über Kellers Wiederbestellung gesprochen werden soll, widerspricht jedem Sinn von Anstand. Diejenigen, die sich ein anderes Ergebnis wünschen, sollten die bereits getroffene Entscheidung des Senats respektieren. Es darf nicht sein, dass nun so lange Sitzungen abgehalten werden, bis unerwünschte die Kritiker aufgeben, umkippen oder aus Zeitgründen an Sitzungen nicht teilnehmen können", meint die studentische Senatorin Daniela Steinert. Präsident Sascha Spoun der im April wiedergewählt worden war, sagte, seine Zusage sei nicht an eine Wiederwahl Kellers geknüpft.