Gemeinde gibt Begleitheft für historischen Rundgang heraus
Bardowick. Eine Broschüre für den historischen Rundgang mit seinen 13 Stationen durch den Domflecken hat die Gemeinde Bardowick herausgebracht. Autorin ist die Samtgemeinde-Archivarin Ursula Schwanitz-Roth.
Dr. Hans-Cord Sarnighausen aus Lüneburg hat das Werk unter die Lupe genommen. Er sagt, was teilweise weder in der Chronik von Christian Schlöpke von 1704 noch in dem dreibändigen Werk von Marianne Pagel und Christa Wilkens von 2005 zu finden sei, biete der Ortsführer der Archivarin kurz und bündig.
So zeige die Broschüre seltene historische Bilder, meist in Farbe und hervorragender Qualität. Dazu gehörten Dom-Kupferstiche von 1654 und 1720, eine bunte Dom-Lithographie von 1843 sowie der doppelseitige, farbige Ortsplan Daniel Freses von 1588 mit dem seit 1433 geführten Gemeindewappen mit den für den Gemüseanbau symbolischen drei weißen Petersilienwurzeln, zählt Sarnighausen auf.
"Aber auch der vergoldete Löwe an der Dom-Südseite und Hugo Friedrich Hartmanns idyllisches Hochzeitszug-Gemälde aus dem Trauzimmer im Gildehaus sind zu sehen." Gedacht sei die Schrift als Begleitheft für den historischen Rundweg. Darüber reiche sie jedoch inhaltlich weit hinaus, so Sarnighausen. "Die besondere Vergangenheit dieser 1189 von Herzog Heinrich dem Löwen zerstörten Stadt wird von der ersten Besiedlung im Mittelalter bis zum traditionsreichen Gemüse- und Saatguthandel mit Hamburg eindrucksvoll geschildert."
Die bis 1226 florierende Bardowicker Münzstätte wird ebenso vorgestellt wie der St. Nikolaihof für Kranke und Alte der Stadt Lüneburg von 1306. Weitere Themen sind: der Marktplatz, das Gildehaus als einstiges Rathaus und heutiges Heimatmuseum, die Ilmenaubrücke, die alte Schleuse von 1386, das Gut Vrestorf, die frühere Wassermühle an der Ilmenau, die Windmühle von 1813 und der verschwundene Wall. Auch zu diesen geschichtsträchtigen Orten führt der Rundgang, der vor zwei Jahren eröffnet wurde. Infotafeln weisen den Weg durch Bardowicks Historie.
Die Idee für den Pfad durch den Domflecken hatten Studenten der Lüneburger Universität mit ihrem Dozenten Jann Honnens. Sie kamen 2006 bei einer Projektarbeit zu dem Ergebnis, dass die vielen historischen Stätten im Ort schwer zu finden seien. Deshalb schlugen sie einen historischen Rundweg vor, der bei Politik und Verwaltung damals sofort auf fruchtbaren Boden fiel.
Petra Gebert, zuständig für Marketing bei der Samtgemeinde Bardowick, sagt: "Inzwischen ist der Rundgang zu einer Attraktion in Bardowick geworden." Das Begleitheft für den historischen Rundgang ist für zwei Euro im Bardowicker Rathaus und bei der Tourist-Info am Markt in Lüneburg zu erhalten.