Wentorf. Mitglieder des ADFC Wentorf sind ins Fahrradland gereist, um sich ein Bild von radfreundlicher Stadtplanung zu machen. Ein Vorbild?
„Mit unserer Hilfe wird sich in Wentorf am Verkehr schon noch etwas ändern“, sagt Reiner Freund, Sprecher der ADFC-Gruppe Wentorf, zuversichtlich. Gerade war die Familiendemo für bessere Bedingungen des Radverkehrs, die erste Kidical Mass, mit genau 100 Teilnehmenden auf Rädern, Laufrädern und Rollern ein großer Erfolg.
Um dem zukunftstauglichen Umbau des Verkehrs noch mehr Nachdruck zu verleihen, überlegen die Aktivisten, diese Aktion im September zu wiederholen – gleichzeitig mit der Europäischen Mobilitätswoche, die den Fokus auf den Fuß- und Radverkehr, besonders auf den Schulwegen, legt.
ADFC Wentorf lädt nach der Raddemo am 21. Mai zum Austausch ein
Am Sonnabend, 21. Mai, treffen sich radfahrende Menschen aus Wentorf, Börnsen, Reinbek und Bergedorf um 11 Uhr auf dem Casinopark zur neunten Critical Mass in Wentorf. Im Anschluss können sich Interessierte unter dem Motto „Wentorf sattelt um“ mit ADFC-Mitgliedern über Möglichkeiten des Transports von Einkäufen, kleineren und größeren Lasten mit dem Rad austauschen und über den Fortschritt des „Freien Lastenrads für Wentorf“ informieren.
Sieben Aktivistinnen und Aktivisten sind gerade nach Houten (knapp 50.000 Einwohner) und Utrecht (362.000) im Fahrradland Holland gereist, um sich dort darüber zu informieren, wie fahrrad- und damit klima- und menschenfreundliche Stadtplanung gelingen kann. Die Stadtplanung habe in Houten von Beginn an menschliche Dimensionen, Platz für spielende Kinder, Fußgänger und Radfahrer zu geben, berücksichtigt.
Stadt Houten ein Vorbild für Wentorf?
Die Wentorfer konnten sich während einer Tour mit dem Radbeauftragten von der hohen Lebensqualität überzeugen: Eine Bahnlinie durchzieht den Ort mit zwei Stationen, drumherum führt eine Ringstraße für Autos mit Zufahrten in jedes Wohngebiet, sodass Pkw nahe der Wohnungen geparkt werden können. Innerhalb der Ringstraße aber sind die Quartiere nur über breite Wege zu Fuß, per Fahrrad oder Moped erreichbar. Laut Beschilderung sind Autos dort „zu Gast“. „Auch Wentorf hat eine Umgehung“, betont Freund.