Wentorf. Radfahrer haben in Wentorf einen schweren Stand. Es mangelt an Radwegen und Abstellmöglichkeiten. Jetzt ist ihre Meinung gefragt.
Während sich viele Autofahrer über die freie Fahrt auf der frisch geteerten Fahrbahn an der Hamburger Landstraße freuen, rümpfen Radler die Nase. „Radfahrer wurden hier bei der Planung wieder nicht berücksichtigt. Die Straße ist durch den neuen Mittelstreifen viel zu eng, die Verkehrssituation unübersichtlich“, sagt Rainer Freund von der ADFC-Ortsgruppe Wentorf/Börnsen.
Doch nicht nur hier ist das Radfahren gefährlich, auch auf der Hauptstraße sind Radler nur ungern unterwegs. „Eigentlich müssen Radler hier auf die Fahrbahn wechseln. Doch die ist viel zu eng, so fühlen sich viele von den Autofahrer bedrängt und weichen auf die Fußwege aus, worüber sich die Fußgänger wieder ärgern“, weiß der Wentorfer. „Radfahrer haben in der Autogemeinde keinen guten Stand.“
Runder Tisch Radmobilität hat eine Umfrage gestartet
Das wollen Freund und seine rund 50 Mitstreiter gern ändern. Sie haben jetzt den Runden Tisch Radmobilität ins Leben gerufen und eine Umfrage gestartet. Ziel ist, herauszufinden, ob und wo es in der Gemeinde bei den Radwegen am meisten hakt. Fragebögen gibt es per E-Mail unter info@wentorf.adfc-sh.de oder unter www.facebook.com/adfc.wentorf.
Die ersten 30 Fragebögen sind beantwortet. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass es in Wentorf an Grundsätzlichem fehlt: an Radwegen und Abstellmöglichkeiten. Insbesondere an den Schulen sei die Abstellsituation schwierig. Und auch die Schulwege selbst sind ein Problem und Grund zur Sorge vieler Eltern. „Die Danziger Straße ist morgens das reinste Chaos. Schüler auf dem Rad teilen sich die Straße mit den Autofahrern. Ein Wunder, dass da noch nichts passiert ist“, sagt Freund.
Die Ergebnisse der Umfrage sollen in einen Radverkehrswegeplan fließen. Der fehlt bislang. „Andere Kommunen sind da viel weiter.“ In Wentorf gebe es nicht mal einen Radbeauftragten.