Wentorf. Wahlkreis 10: Der Christdemokrat hat das Direktmandat verpasst. Der Rückstand auf Nina Scheer ist mit fünf Prozent zu groß.

Auf einen langen Wahlabend mit vielen „Kurzen“ hatte sich der CDU-Kandidat Thomas Peters in der Vereinsgaststätte des SC Wentorf am Abend eingestellt. Um 20.30 Uhr aber stand fest: Die bunten Glückssocken, die Tochter Hannah (10) ihrem Vater für diesen Abend rausgesucht hatte, haben nicht geholfen. Er wird diesen Wahlkreis nicht mehr direkt holen, der Rückstand auf SPD-Direktkandidatin Nina Scheer ist mit knapp fünf Prozentpunkten zu groß.

„Das ist eine große Enttäuschung, aber spiegelt nur den Bundestrend wider“, sagt der promovierte Jurist. Den Einzug in den Bundestag hat er damit verpasst. „Mit Listenplatz elf wird es nichts werden“, sagt der promovierte Jurist. Dementsprechend niedergeschlagen war die Stimmung unter den rund 40 CDU-Anhängern, die in die Vereinsgaststätte „Sports“ in Wentorf gekommen waren.

An 8500 Türen haben sie in den vergangenen Wochen geklingelt

„Am Wahlkampf hat es definitiv nicht gelegen“, sagt Janina Slopianka von der Jungen Union. Die 20-Jährige hat für Thomas Peters extra einen Wahlkampfsong geschrieben und vertont und hat ihn zusammen mit anderen JU-Mitgliedern beim Haustürwahlkampf unterstützt. An 8500 Türen haben sie in den vergangenen Wochen geklingelt.

In Aumühle war auch der CDU-Ortsvorsitzende Henning Teetz dabei. Sein Eindruck: „Vor allem jüngere Wähler wollten ihre Stimme woanders als bei der CDU setzen, wollten eine politische Wende.“ Ein Wunsch, den er nachvollziehen könne, denn dringende Themen wie der Klimaschutz müssten in den Fokus gerückt werden. Er selbst wünscht sich in Berlin eine Jamaika-Koalition.

„Das Ergebnis ist ein absolutes Desaster“

Ein Weiter so darf es auf Bundesebene auch für den CDU-Kreisvorsitzenden Rasmus Vöge nicht geben. „Das Ergebnis ist ein absolutes Desaster. Rücktritte sind in der Politik ja aus der Mode gekommen. In diesem Fall müsste es aber einen geben“, fordert er mit Blick auf den CDU-Vorsitzenden Armin Laschet. Schon dessen Nominierung entgegen aller Stimmen aus der Partei und Bevölkerung sei ein Fehler gewesen. Für Thomas Peters wird sich nicht viel ändern: „Ich habe einen Job und werde Montag wieder am Schreibtisch sitzen.“