Wentorf. Arbeitsgruppe stellt temporäre Aktionen zur weiteren verkehrlichen Beruhigung vor. Jetzt sind auch die Anwohner am Zug.
Die Hauptstraße in Wentorf: Zu viel Verkehr, Autos, die Tempo 30 überschreiten, Radfahrer, die aus Angst auf die Gehwege ausweichen. Kreative Ideen, die Situation zu entzerren, gab es schon viele: Beispielsweise die der SPD, in den Sommerferien einen von allen Verkehrsteilnehmern gleichberechtigten „Shared Space“ einzurichten.
Nun kommt eine neue Arbeitsgruppe ins Spiel, die am vergangenen Montag ihre Arbeit aufgenommen hat. Passend zur Teilnahme der Gemeinde Wentorf an der Europäischen Mobilitätswoche 2021 stellt diese sich temporäre Aktionen zur weiteren verkehrlichen Beruhigung für die Hauptstraße vor. Dabei sind nun auch die Anwohner gefragt.
Rückschlüsse auf dauerhafte Umgestaltung der Straße
„Die Zeit zwischen dem 16. und 22. September 2021 soll genutzt werden, um Impulse für eine nachhaltige Mobilität zu setzen und gemeinsame Ideen zu den Themen Mobilität und Verkehr der Zukunft zu erarbeiten und umzusetzen“, erläutert die Klimaschutzmanagerin und Initiatorin Yvonne Hargita die Mobilitätswoche im kommenden Jahr. „Wir möchten alle Wentorfer und Wentorferinnen aufrufen, uns ihre Meinung zur Verkehrssituation auf der Hauptstraße mitzuteilen und Ideen und Vorschläge einzubringen.“ Im Januar setzt sich die Arbeitsgruppe dann erneut zusammen, um die Rückmeldungen zu sortieren, daraus Aktionen für die Mobilitätswoche abzuleiten.
Umgesetzt werden könne selbstverständlich nur, was auch verkehrsrechtlich möglich und für einen einwöchigen Zeitraum realisierbar sei, betont Yvonne Hargita. Deshalb soll die Verkehrsaufsichtsbehörde des Kreises eingeschaltet werden, und das bewusst frühzeitig.
Shared Space an der Hauptstraße war gescheitert
Ein für die Dauer eingerichteter „Shared Space“ an der Hauptstraße war gescheitert, da der Vorstoß zu kurzfristig eingebracht worden sei, wie Hargita erläutert. Die Klimaschutzmanagerin hält den Einsatz von Schildern, eine Straßensperrung oder Kübel auf der Fahrbahn für realistisch. Aber sie wolle nicht den Ideen der Bürger vorgreifen.
Erste Vorschläge sollen im Frühjahr präsentiert werden
„Im Frühjahr möchten wir der Öffentlichkeit dann zwei bis drei Möglichkeiten für die Hauptstraße vorstellen“, sagt sie. „Ziel dieser Aktion ist es, die Hauptstraße zu entlasten. Die Wentorfer wünschen sich, dass hier weniger Verkehr durchfließt.“ Yvonne Hargitas Hoffnung: Auf der Grundlage der Aktion könnten eventuell Rückschlüsse für eine dauerhafte (Um-)Gestaltung der Hauptstraße gezogen werden. Damit wird die Arbeitsgruppe sich im Nachgang der Mobilitätswoche im September nächsten Jahres befassen.
Den Antrag, an der europaweiten Aktionswoche teilzunehmen, und zur Vorbereitung eine Arbeitsgruppe zu gründen, hatte Yvonne Hargita im August gestellt. Die Fraktionen konnte sie überzeugen und warb gleichzeitig eine Summe in Höhe von 5000 Euro ein. Das Geld könnte für ein Rahmenprogramm rund um die Mobilitätswoche genutzt werden, etwa für Aktionen, Vorträge und Informationsstände an der Hauptstraße oder auf dem Casinopark.
Die Arbeitsgruppe besteht aus Vertretern der Fraktionen, der Wirtschaftsinitiative Wentorf sowie des Kinder- und Jugend- und des Seniorenbeirats. Für die Verwaltung sind Petra Peters-Schule aus dem Amt Bauen und Entwicklung sowie die Klimaschutzmanagerin Yvonne Hargita dabei, die die Moderation übernimmt.
Ideen für Hauptstraße bis 31. Dezember einsenden
Für Ideen, Wünsche und Anregungen zur Verkehrssituation auf der Wentorfer Hauptstraße ist die Arbeitsgruppe dankbar. Hilfreich sind auch Infos darüber, ob die Bürger auf der Straße am liebsten mit dem Auto, dem Rad, dem Roller oder zu Fuß unterwegs sind und darüber, wie das Miteinander im Straßenverkehr ist. Bis zum 31. Dezember können die Anwohnermeinungen mit dem Betreff „Hauptstraße“ per E-Mail an klimaschutz@
wentorf.de gesendet werden. Anregungen per Post (Gemeinde Wentorf bei Hamburg, Stabsstelle Klimaschutz, Hauptstraße 16) oder per Telefon (040/72 00 12 79) nimmt die Klimaschutzmanagerin auch gerne entgegen.
2002 wurde die Mobilitätswoche durch die Europäische Kommission ins Leben gerufen. Seitdem nehmen Kommunen aus ganz Europa teil und werben für nachhaltige Mobilität und innovative Verkehrslösungen. Das sieht überall anders aus: Beispielsweise werden Parkplätze und Straßen umgenutzt, neue Fuß- und Radwege eingeweiht oder Aktionen für mehr Klimaschutz im Verkehr durchgeführt.