Wentorf. Wentorfer Ordnungsamt kontrolliert stichprobenartig und weist auf die Pflicht hin. Bei den Hinweisschildern wird noch nachgebessert.
Die Maskenpflicht in Wentorf ist am Wochenende wegen des starken Anstiegs der Neuinfektionen mit dem Coronavirus verschärft worden. Der Inzidenzwert, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, hat im Kreis Herzogtum Lauenburg die 35 überschritten. Am Montag lag er bei 42,1. Es gab sechs Neuinfizierte.
Daher gilt nun auch für die Wentorfer, dass sie sowohl auf dem Platz und rund um den Casinopark als auch entlang der Hauptstraße auch im Freien einen Mund-Nasen-Schutz tragen müssen. Bis auf Weiteres bis zum 31. Oktober. In den Sozialen Medien gibt es bereits Diskussionen darüber, ob die strengeren Regeln dort nicht übertrieben seien, da dort gewöhnlich keine Menschenmengen zu finden seien.
In Wentorf gilt seit dem Wochenende eine verstärkte Maskenpflicht
Bürgermeister Dirk Petersen erläutert, dass diese Bereiche mit dem Landrat so abgestimmt worden seien. „Es geht uns darum, dort vorzusorgen, wo es zu Menschenansammlungen kommen könnte“, sagte er unserer Redaktion. „Wir merken ja, dass die Zahl der Neuinfektionen beängstigend in die Höhe schnellt. Wenn wir einen Beitrag dagegen leisten wollen, ist es das Einfachste, eine Maske zu tragen. Deshalb appelliere ich an die Bürger, sich an dieses Gebot zu halten“, so der Verwaltungschef.
Das Ordnungsamt werde das Verhalten der Wentorfer „selbstverständlich“ stichprobenartig kontrollieren. „Wir werden zwar nicht sanktionieren, aber doch die Menschen darauf hinweisen und darum bitten, der Maskenpflicht nachzukommen“, sagte Petersen. In den genannten Gebieten seien in Wentorf laminierte Hinweisschilder aufgestellt worden.
Die Hinweisschilder werden von vielen Menschen übersehen
Diese, in zwei Meter Höhe und in DIN-A4-Größe angebracht, nahm am Montagnachmittag allerdings kaum jemand wahr. An der Hauptstraße war das Verhältnis derjenigen, die Nase und Mund bedeckten, zu denjenigen, die ohne Maske herumliefen, etwa 50:50. Am Casinopark trugen einige mehr den Mund-Nasen-Schutz. „Ich wusste das überhaupt nicht“, sagte ein Rentner auf dem Parkplatz des Edeka-Marktes an der Hauptstraße. „Wir wurden eben erst in einem Geschäft darauf hingewiesen.“
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Ähnlich ging es der Wentorferin Anne Sommer, die ihre Tochter Lilo im Kinderwagen über den Casinopark schob. Sie trug eine Maske, wie in der Verordnung vorgeschrieben. „Eine Freundin hat mir davon erzählt“, sagte sie. Das Hinweisschild habe sie glatt übersehen. „Angesichts der wenigen Passanten weiß ich nicht, ob die Auflage vielleicht etwas übertrieben ist. Aber es stört mich auch nicht, Mund und Nase zu bedecken“, erzählte sie.
Bürger müssen Hinweisschilder auch sehen können
Ordnungsamtschef Sascha Kröger drehte am Montagnachmittag noch eine Runde durch den Ort, um sich einen Überblick zu verschaffen. Ein herannahendes Ehepaar bat er, doch die Masken über die Nasen zu ziehen. „Oh, das haben wir ganz vergessen“, sagte die Rentnerin. „Müssen wir jetzt ein Bußgeld zahlen?“ Kröger konnte sie beruhigen: „Nein, wir weisen erst einmal darauf hin. Wenn sich jemand uneinsichtig zeigt, werde ich das wohl machen.“ Er habe sich die Verordnung nicht ausgedacht, müsse sie aber umsetzen.
Bei den Hinweisschildern werde noch einmal nachgesteuert, sagte er. „Die Kollegen haben sie wohl extra hoch gehängt, weil sie sie vor Vandalismus schützen wollten“, vermutete er. „Aber die Bürger müssen sie natürlich auch sehen.“