Wentorf. Durch die geänderte Rechtslage ist eine Geschwindigkeitsreduzierung an der Berliner Landstraße jetzt auch ohne einen Straßenausbau möglich.
Auf der politischen Agenda steht das Thema Tempo 30 für die Berliner Landstraße schon lange. Denn trotz der Verlegung der Ortsumgehung auf den Südring ist der Verkehr hier ungebremst. Auch Bürgermeister Dirk Petersen befürwortet eine Temposenkung: „Doch aufgrund des Charakters der Straße waren uns immer die Hände gebunden.“ Eine neue Rechtslage könnte nun dafür sorgen, dass die Geschwindigkeit auf der Straße noch 2020 gesenkt wird.
Zumindest soll das für einen großen Abschnitt der Straße gelten: von der Einmündung Moorkoppel bis zum Kreisel beim Budnikowsky. Bislang war die Einführung einer Tempo-30-Zone durch die Verkehrsaufsicht des Kreises aufgrund des Verkehrsaufkommens und des Straßenausbaus nicht möglich – zumindest nicht ohne kostspielige bauliche Änderungen. Nachdem der rechtliche Rahmen diesbezüglich geändert worden war, schaute sich die Verkehrsaufsicht die Berliner Landstraße im Beisein der Polizei sowie von Mitarbeitern der Verwaltung erneut an.
Umsetzung schon 2020?
Das Ergebnis: Im Rathaus wird der Tempo-30-Antrag nun erarbeitet. „Der Charakter der Straße soll durch ein seitenversetztes Parken verändert werden“, erklärt der Bürgermeister. Bauliche Veränderungen an der Straße seien nicht nötig, lediglich Fahrbahnmarkierungen. „Damit soll auch faktisch eine Herabsetzung der Geschwindigkeit erreicht werden.“
Der Antrag der Verwaltung soll bereits im Liegenschaftsausschuss im Juni präsentiert werden. Ein Beschluss der Fraktionen für die Durchführung der Markierung steht dann aus. Die Umsetzung könnte schon 2020 erfolgen. Festnageln lassen will sich Dirk Petersen jedoch nicht. Zwar könne eine Fahrbahnmarkierung recht zeitnah umgesetzt werden, doch hänge das auch von Kapazitäten der Unternehmen ab. Außerdem hat die Verkehrsaufsicht das letzte Wort, entscheidet, ob das Konzept der Gemeinde für eine Tempo-30-Zone genügt. Wentorfs Fraktionen signalisierten zumindest auf Anfrage ihre Zustimmung. Wie in der Gemeinde dann die Einhaltung von Tempo 30 kontrolliert wird, das sei die nächste Baustelle, so der FDP-Fraktionschef Günter Weblus.
Verkehrsberuhigter Geschäftsbereich in der Ortsmitte
Auf die Temporeduzierung auf der Berliner Landstraße soll auf lange Sicht auch ein verkehrsberuhigter Geschäftsbereich mit Tempo 20 in der Ortsmitte folgen, erklärt Dirk Petersen.
Straßenbauprojekte in Wentorf
Nach dem Besuch der Verkehrsaufsicht in Wentorf steht nun auch die dauerhafte Einrichtung des Fußgängerüberwegs an der Danziger Straße an. Dafür muss der Überweg noch barrierefrei eingerichtet werden. Möglicherweise folgt hier auch eine zusätzliche Beleuchtung.
Die Straße Tubben hat sogenannte FlexPins erhalten. Die überfahrbaren Kippzylinder dienen der Verkehrsberuhigung.
Die Reinhardtallee erhält eine neue Fahrbahndecke, zudem wird der Regenwasserkanal erneuert. Der Baubeginn ist für Juni dieses Jahres angesetzt.
Am Hochweg steht derzeit die Ausführungsplanung an. Der Baubeginn soll im Frühjahr 2021 erfolgen. Die Straße bleibt Tempo-30-Zone, erhält eine Breite von 5,50 Metern sowie befestigte Fußwege. Um Baumschutzmaßnahmen zu planen, ist ein Gutachter beauftragt, der sich zwölf Bäume auf privatem Grund ansehen wird.
Der Ausbau des Bergedorfer Wegs befindet sich in der Vorplanung. Zu dem weiteren zeitlichen Ablauf kann die Gemeinde zurzeit keine Auskunft geben. Geplant ist hier, die Straße zu sanieren und den Regenwasserkanal zu erneuern. Auch soll der Bergedorfer Weg einen befestigten Fußweg erhalten. Die Anwohner sollen an den Planungen beteiligt werden.