Wohltorf. Der Bauantrag für den Neubau der maroden Sporthalle in Wohltorf ist bereits gestellt. Vom Land gibt eine eine Millionen Euro Zuschuss.
Als Gerald Dürlich die Halle der Grundschule Wohltorf betritt, wird er freundlich begrüßt. „Hallo, Herr Bürgermeister!“, ruft ihm ein Zweitklässler zu, dessen Sportstunde gerade begonnen hat. Die Welt im beschaulichen Ort ist halt noch in Ordnung. Für den Zustand der 1972 gebauten Sporthalle gilt das nicht.
Einige Fenster haben Löcher, andere sind von der Sonneneinstrahlung vergilbt. An der Decke gibt es diverse unansehnliche Flecke, die Energie-Effizienz entspricht bei Weitem nicht aktuellen Standards und Dürlich sagt: „Die Sanitäranlagen sind in desolatem Zustand.“
Halle frühestens Ende 2022 fertig
Ein Gutachten hat ergeben, dass eine Sanierung rund 75 Prozent der Kosten eines Neubaus betragen würde. Deshalb haben sich die Gemeindevertreter gleich für eine neue Halle an gleicher Stelle entschieden. Voraussichtlich 4,2 Millionen Euro soll diese kosten. Vom Land Schleswig-Holstein ist bereits eine Million Euro an Zuschüssen zugesagt.
Die Planungskosten sind im aktuellen Haushalt der Gemeinde bereits berücksichtigt. Der Rest soll über Kredite finanziert werden. „Ich hoffe, wir können noch in diesem Jahr mit der Ausschreibung beginnen. Mitte bis Ende 2022 könnte die Halle dann fertig sein – das ist allerdings eine sehr sportliche Schätzung“, sagt Dürlich, der auch Mitglied der Wählervereinigung Wohltorf ist.
Alte Buchen standen Projekt im Weg
Der Bauantrag ist bereits gestellt, doch noch fehlt die Genehmigung. Zuletzt hatten Einwände der Unteren Naturschutzbehörde das Vorhaben ausgebremst. Problem: Im benachbarten Bahndamm stehen einige alte Buchen. „Für die Behörde ist das ein Wald“, sagt Dürlich. Daher müsse die neue Halle laut gesetzlicher Vorschriften 30 Meter Abstand dazu haben.
„Ich kann die Einwände aus Sicherheitsgründen verstehen. Aber diese Halle steht schon seit fast 50 Jahren hier“, ergänzt Wohltorfs Bürgermeister. Die alte Halle hat aktuell 15 Meter Abstand zu den Bäumen. Gefunden wurde ein Kompromiss: 20 Meter sollen es beim Neubau nun sein. Dafür wird dieser in Richtung Schulhof versetzt.
TuS Aumühle-Wohltorf in Planung einbezogen
Die mittig teilbare Zwei-Feldhalle wird 52 mal 31 Meter groß. Fünf Umkleidekabinen mit Duschräumen, eine davon für Schiedsrichter, ein Sanitär-, ein Geräte- und ein Lagerraum sind vorgesehen.
Damit die Halle für möglichst viele Sportarten nutzbar ist, soll ein Schwingboden verbaut werden. „Das Schöne ist, dass wir als Verein in die Planungen mit einbezogen wurden“, sagt Olaf Korth, Geschäftsführer des TuS Aumühle-Wohltorf.
Vereine und Schüler nutzen Halle
Insbesondere für den Handball-Spielbetrieb erhofft er sich Verbesserungen. In der alten Halle gibt es an den Seitenrändern nämlich nicht den geforderten einen Meter Abstand bis zur Hallenwand.
Neben dem TuS Aumühle-Wohltorf und dem TTK Sachsenwald nutzen die gut 150 Grundschüler, der benachbarte Kindergarten sowie der Offene Ganztag die Sporthalle in der Straße Alter Knick. „Die Halle ist voll ausgebucht“, betont Olaf Korth. Jedes Handball-Team des TuS ist beispielsweise einmal pro Woche zum Training in Wohltorf.