Wentorf. Wentorf. Im Outletstore ist bis zum 22. März Räumungsverkauf. Jetzt kommen Fans aus ganz Deutschland, um zu shoppen.
2009 wurde Wentorf zur Pilgerstätte für Hello-Kitty-Fans aus ganz Deutschland. An der Straße Zwischen den Toren eröffnete das japanische Großhandelsunternehmen Sanrio den deutschlandweit einzigen Outlet-Store: Ein Shop, der sich nur um die kleine Katze mit der rosa Schleife dreht – ein Traum für echte Fans.
Insgesamt können sie zwischen 3000 Produkten wählen, von der Zahnbürste bis zum großen Koffer ist alles mit „Hello Kitty“ gestaltet. Selbst Lenkradschoner in Pink für die erwachsene Autofahrerin sind zu haben.
Jetzt aber schließen sich die Türen in Wentorf, der Shop wird aufgegeben. Bis zum 22. März ist noch Räumungsverkauf.
Sanrio bleibt mit 40 Mitarbeitern in Wentorf
„Wir merken, dass viele Kunden im Internet bestellen. Deshalb werden wir unsere Aktivität dort nun auch ausbauen und das Geschäft in Wentorf schließen“, erklärt Shop-Leiter Andreas Häker.
Am Standort selbst hält Sanrio allerdings fest, betont er. Demnach bleiben alle 40 Mitarbeiter bei Sanrio in Wentorf beschäftigt. Dort ist seit 2004 die Europazentrale des japanischen Unternehmens, und in die hatte der weltweit agierende Konzern 2009 noch einmal richtig investiert, für 4,8 Millionen Euro einen Erweiterungsbau errichtet.
„Wenn es Sanrio gut geht, geht es auch Wentorf gut“, hatte der damalige Bürgervorsteher Hans-Bernd Helms bei der Einweihung gesagt.
Mittlerweile zahlt Sanrio deutlich weniger Gewerbesteuer an die Gemeinde als noch vor acht Jahren. Die Umsatzeinbußen in Südeuropa schlagen bis in die Gemeinde in Schleswig-Holstein durch. In Deutschland selbst kämpft die Marke „Hello Kitty“ dem Vernehmen nach auch mit Vertriebsproblemen. Die Konkurrenz um attraktive Verkaufsplätze im Einzelhandel ist groß.
Katze hat nach wie vor eine große Fangemeinde
Leidenschaft für Hello-Kitty-Produkte ist aber nach wie vor vorhanden. Als Fans der Katze hörten, dass der Shop in Wentorf geschlossen wird, gab es kein Halten mehr. „Ein Paar ist frühmorgens in München losgefahren und hat dann hier den halben Shop leer gekauft“, erzählt Andreas Häker.
Andere reisen aus Berlin oder Holland an, weiß Mitarbeiterin Kathrin Freese. Die 29-Jährige hatte als Kind und Jugendliche selbst viele Hello-Kitty-Produkte, heute ist sie den gesamten Arbeitstag von ihnen umgeben. Andreas Häker freut die Verbundenheit seiner Kunden sehr. Er selbst arbeitet seit 35 Jahren mit der japanischen Kultfigur. Wenn Häker wollte, könnte er monatlich 150 neue Produkte unter dem Label „Hello Kitty“ auf den Markt bringen.
Die meisten Fans sind kleine Mädchen
Die Katze gibt es seit 1974, Generationen von Kindern sind mit ihr aufgewachsen. Die meisten Fans sind kleine Mädchen, aber auch viele erwachsene Frauen können sich dem Charme der Figur nicht entziehen. „Entweder man liebt sie oder man hasst sie“, hat Andreas Höker festgestellt. Erfunden hat sie die Designerin Yugo Yamaguchi, die zu Pressekonferenzen gern mit einer Schleife im Haar erscheint – wie Hello Kitty.