Aumühle. Aumühle: Bis Pfingsten könnte ein Brückenschlag über das marode Wehr in Aumühle gelingen. Dann ginge es wieder ohne Umwege in den Wald.

Gute Nachrichten am Mühlenteich: Seit gestern wird eine Behelfsbrücke gebaut. Wenn diese fertig ist, sollen auch das Wehr repariert und die alte Steinbrücke saniert werden. Nachdem sich alle Beteiligten und Betroffenen einig waren, dass so schnell wie möglich eine Lösung gefunden werden muss, hat Gregor von Bismarck, Eigentümer des Restaurants Waldesruh am See, die Regie für das Projekt energisch in die Hand genommen, Aufträge erteilt und Firmen beauftragt.

„Ich freue mich, dass die Arbeiten jetzt laufen“, erklärt von Bismarck, der die Arbeiten eng begleitet. Ihm ist sehr daran gelegen, den Spaziergängern schnell wieder eine Möglichkeit zu schaffen, in den Wald zu kommen. „Wo ein Wille ist, da ist auch eine Brücke“, sagt er. Beistand gibt es durch Landrat Dr. Christoph Mager, der beim ersten Treffen aller Beteiligten Unterstützung zusagte.

Gregor von Bismarck hat Fäden in der Hand

Nachdem Gregor von Bismarck bereits bei der Gesamtregie für das Projekt die Fäden in die Hand genommen hat, geht er jetzt auch bei den Kosten in Vorleistung. „Zurzeit lasse ich die genauen Kosten berechnen“, erklärt er. Die belaufen sich nach aktuellem Stand auf etwa 160 000 Euro für das gesamte Projekt. Davon entfallen circa 120 000 Euro auf die Restaurierung der alten Steinbrücke, 25 000 Euro kostet die Sanierung des Wehres und rund 15 000 Euro werden für die Holzbrücke fällig. Alle Betroffenen haben bereits im Vorwege zugesagt, sich an den Kosten für die Holzbrücke zu beteiligen. Dazu gehören neben der Gemeinde Aumühle die Pächter der umliegenden Restaurants, das Wohnstift Augustinum und die agilo gGmbH, die einen Waldkindergarten oberhalb des Mühlenteiches betreibt.

Unterspülung wegen hohem Wasserdruck

Von der alten Brücke mit ihrem historischen Kopfsteinpflaster ist aktuell nichts übrig – dort klafft ein großes Loch. Der Unterbau von Brücke und Steg lag gestern offen und die Schäden am Widerlager – dem Bauteil, das den Übergang zwischen der Brückenkonstruktion und dem Erddamm herstellt – sind deutlich zu sehen. „Wir haben das große Widerlager freilegen lassen und festgestellt, dass es durch den hohen Wasserdruck zu Unterspülungen gekommen ist“, sagt von Bismarck. Die Schäden werden am Dienstag ausgebessert. Nach seiner Aussage ist alles zu reparieren, da die Schäden nicht so groß sind, wie anfangs befürchtet. Das Holz für die Brücke wurde bereits gestern angeliefert.

Die Behelfsbrücke wird etwa 4,5 Meter lang und rund 1,5 Meter breit sein. Sie soll in Zukunft dem Wehrwärter als Wartungssteg dienen. Sie wird ein geschlossenes Geländer erhalten, damit Kinder keine Gelegenheit haben, zu klettern. Sicherheit ist Gregor von Bismarck, selbst dreifacher Vater, sehr wichtig.

Behelfsbrücke für Radfahrer und Fußgänger

Für die Bauarbeiter liegt zurzeit ein Metallsteg als Querung über dem Damm. Neugierige Fußgänger werden weiterhin durch den hohen Bauzaun davon abgehalten, den provisorischen Steg zu nutzen. Die Behelfsbrücke kann von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden.

Sie könnte vielleicht schon am Pfingstwochenende fertig sein. Für Katrin Malonn, Pächterin der Fürst Bismarck Mühle, und ihre Gäste wäre das eine sehr schöne Nachricht. Und natürlich auch für Kinder, Eltern und Erzieher des Waldkindergartens: Die Kinder werden seit Monaten täglich mit Bussen auf einem weiten Umweg zu ihrem Bauwagen oberhalb des Mühlenteiches gebracht.

Auch bezüglich der Sanierung der Steinbrücke zeigt sich Gregor von Bismarck sehr zuversichtlich. „Ich hoffe, dass die Brücke in drei Monaten wiederhergestellt ist“, erklärt er.