Aumühle. Aumühle. Weniger Touristen im Sachsenwald - das kann sich auch Gregor von Bismarck nicht leisten und setzt sich jetzt für eine Behelfsbrücke ein.
Es kommt Bewegung in die schwierige Situation am leer gelaufenen Mühlenteich: Gestern hatte Kathrin Mallonn, Pächterin des Restaurants Bismarckmühle, alle Beteiligten zu einem runden Tisch eingeladen, um so schnell wie möglich zu einer Lösung zu kommen.
Am Krisengespräch teilgenommen haben Landrat Dr. Christoph Mager, Christina Lehmann, Amtsdirektorin im Amt Hohe Elbgeest, und Andre Chors vom Ordnungsamt, Aumühles Bürgermeister Dieter Giese und sein Vertreter Wolfgang Schättgen, Gregor von Bismarck, Jörg Brinckmann als Vertreter der Gutsverwaltung von Gut Schönau, Kathrin Gehl, Pächterin des benachbarten Restaurants Waldesruh am See, sowie Vertreter des Waldkindergartens, Mitglieder der Wanderfreunde Stormarn und Vertreter des Beirates im Augustinum.
„Kosten tragen weder Gemeinde noch Kreis allein“
„Mein Ziel ist es, so schnell wie möglich eine Lösung für eine Behelfsbrücke zu finden“, erklärte Mallonn, „deshalb habe ich Sie eingeladen.“ In dieser Hinsicht sind sich alle Beteiligten einig und setzten auf gemeinsames Handeln. Jetzt gilt es, die entscheidenden Fragen zu klären: Wer ist bereit mitzuwirken? Wer stellt den Bauantrag für die Behelfsbrücke? Und noch wichtiger: Wer trägt die Kosten?
„Die Kosten wird weder die Gemeinde noch der Kreis allein tragen“, machte Bürgermeister Giese gleich zu Beginn deutlich. Und er betonte, dass sich aus der Finanzierung der Behelfsbrücke keine Eigentumsverhältnisse zur vorhandenen Brücke ableiten lassen.
„Wir sind verantwortlich für das Wehr“, erklärte Jörg Brinckmann, Verwalter auf Gut Schönau. Maximilian von Bismarck, Eigentümer der Bismarckmühle, stehe grundsätzlich positiv zu einer Behelfsbrücke über das marode Wehr. Zunächst aber müsse die Eigentumsfrage für den Weg über die Brücke geklärt werden. „Ich bin bereit, mich an den Kosten für die Behelfsbrücke zu beteiligen“, setzte Gregor von Bismarck ein deutliches Signal. Er will unbedingt erreichen, dass der Mühlenteich wieder aufgestaut wird. „Der Teich ist das Herz von Aumühle“, sagt er. Aktuell ist dieser Ort, der ein Tourismus-Magnet ist, jedoch nur noch ein Schlammloch.
Gregor von Bismarck holt Kostenvoranschlag ein
Gregor von Bismarck will jetzt ein Ingenieurbüro beauftragen und einen Kostenvoranschlag für eine Behelfsbrücke einholen. Dann soll dafür ein Bauantrag beim Kreis gestellt werden. Landrat Mager sicherte eine schnelle Bearbeitungszeit von rund einer Woche zu. „Wir werden die Gremien des Kreises über dieses Gespräch informieren“, so Mager.
Alle Anwesenden zeigten sich erleichtert, dass Gregor von Bismarck jetzt aktiv wird. Aumühles Bürgermeister sicherte ihm volle Unterstützung bei den Verwaltungsabläufen zu. Bezüglich der Finanzierung der Brücke setzten alle auf Kostenteilung. Eine Lösung könnten vielleicht fertige Brücken sein, die beim THW eingelagert sind. Ob diese Brücken in Frage kommen, wird jetzt geprüft.
Waldkindergarten bangt um Existenz
Prekär ist die Lage für den Waldkindergarten. „Der Betrieb ist aktuell nur noch Improvisation“, erklärte KiTa-Leiterin Diana Weyrauch. Mit Blick auf das nächste Kindergartenjahr und Neuanmeldungen hat sie große Sorgen, dass sich Eltern nicht mehr für den Waldkindergarten entscheiden. „Für mich war das heute ein konstruktives Gespräch“, zeigte sich Mallonn erleichtert. „Wir haben von allen Seiten viel über die Gesamtproblematik erfahren und ich freue mich, dass Gregor von Bismarck so viel Initiative zeigt.“
Wie wichtig es ist, zeitnah zu handeln, macht ein Blick auf die gesperrte Brücke deutlich. Über dem Wehr klafft mittlerweile ein großes Loch im Kopfsteinpflaster. Vor dem Restaurant sind deutliche Absenkungen zu erkennen. Und die steigenden Temperaturen lassen bereits jetzt ahnen, wie es im Sommer am leer gelaufenen Teich riechen wird.
Kathrin Mallonn spürt die Konsequenzen schon jetzt, die Gäste bleiben aus. Das möchte Gregor von Bismarck, Eigentümer des Restaurants „Waldesruh am See“ auf jeden Fall auch für sein Haus verhindern. Ein leerer Mühlenteich ist für ihn ebenso eine Katastrophe.